1. Das Bangkok Syndikat 09


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... verlor sein Zeitgefühl, konnte nicht mehr abschätzen, ob es Tag oder Nacht war.
    
    Etwas stieß gegen seinen Oberkörper. Es war der Arm seiner Freundin, die sich auf der Matratze unruhig hin und her wälzte. Es ging ihr heute schlechter als die Tage zuvor. Die Symptome ihres Entzuges nahmen rapide zu, mit jeder weiteren Spritze, die ihr verabreicht wurde. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis Nori zurückkam, um ihr den nächsten Schuss zu setzen.
    
    Tom suchte ihren sich unruhig windenden Körper hinter sich auszublenden, Ruhe zu finden, einige schöne Augenblicke in sich wachzurufen, an denen er sich festhalten konnte. Das hatte ihm immer wieder geholfen, doch es fiel ihm zunehmend schwerer, solche Momente des Trosts zu finden.
    
    Endlich hörte er das Klacken von Absätzen im Flur. Hinter ihm wurde es sofort lebendig, Uaan stürzte an ihm vorbei zur Tür, presste sich gegen den Stahl, sehnlichst die nächste Dosis erwartend. Man hörte das Schließen der Riegel, dann öffnete sich die Tür mit grässlichem Ton. Nori sah Uaan vor sich auf dem Boden, trat sie wie einen Straßenköter zur Seite und stellte eine Wasserflasche sowie zwei Schalen mit Essen auf den Boden.
    
    Uaan sah zu ihr auf, zitterte am ganzen Körper, wartete sehnlichst darauf, dass sich die Domina ihr zuwandte. Am liebsten hätte sie ihr eigenes Haar in deren Hände gedrückt, um von ihr in den Klinikraum gezerrt zu werden, wo sie endlich wieder ihren Druck bekommen würde. Tom aber wurde schnell klar, dass es dieses Mal anders ...
    ... verlaufen würde. Nori führte etwas im Schilde, baute sich vor dem Deutschen auf, sah mit nichtssagender Miene auf ihn herunter.
    
    „Wir haben heute Gäste für dich. Ich will dir nichts vormachen, sie werden sich das von dir nehmen, was sie wollen. Je mehr du dich dagegen wehrst, desto mehr treibt das den Preis in die Höhe."
    
    Sie sah auf Uaan hinunter.
    
    „Wenn ich mit dem Erlös zufrieden bin, bekommt sie ihre nächste „Mahlzeit", wenn nicht, dann wird der nächste Tag für sie zur Hölle."
    
    Tom schrie auf, wollte aufspringen, doch in seinem gefesselten Zustand konnte sie ihn leicht wieder auf das Bett drücken. Tränen standen in seinen Augen, immer wieder brüllte er sie an, Beleidigungen und Schimpfwörter flogen durch den Raum. Nori aber nahm sich nichts davon zu Herzen.
    
    „Ich werde nicht dich schlagen, Tom, wenn du dich gegen mich wehrst."
    
    Sie blickte neuerlich auf ihre, am Boden kauernde Landsfrau hinunter, griff an ihre Koppel und löste den Gummiknüppel aus der Halterung.
    
    Sie sah Tom an, während sie ihren Arm langsam hob, würde ihm die Schuld daran geben, dass sie die kleine Thai-Frau schlagen musste.
    
    „Hör auf! Hör endlich auf!"
    
    Der Mann weinte, rutschte von der Matratze herunter und kam mühsam vor der Frau im schwarzen Lederoverall zu stehen.
    
    „Lass sie doch endlich in Ruhe, bitte!"
    
    Nori ließ den Arm wieder sinken, drückte den Schlagstock zurück an seinen Platz. Uaan wimmerte auf dem Boden, versuchte, sich an den Stiefel der Domina zu pressen, geplagt von ...
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