1. Der umgeleitete Flieger


    Datum: 25.07.2023, Kategorien: Deine Geschichten Autor: Gcms

    Der umgeleitete Flieger
    
    Ich war auf dem Heimweg von einer Geschäftsreise. Mein Flug hatte war schon mit drei Stunden Verspätung gestartet, dann wurde die Maschine wegen Nebel auch noch auf irgendeinen Provinzflughafen umgeleitet, von dem ich nicht einmal wusste, dass es ihn gab und das dann auch noch 500km von zu Hause entfernt. Die Mitarbeiter der Airline entschuldigten sich tausend Mal bei den Passagieren. Hotels gab es in dem Kaff nicht in ausreichender Anzahl. Ich konnte gerade noch das letzte Auto einer Autovermietung erhaschen. Während ich noch die Papiere ausfüllte, kam eine junge Frau in meinem Alter ebenfalls an den Schalter und fragte nach einem Auto. Ein Mitarbeiter der Autovermietung bediente sie. Ich wurde währenddessen gefragt, wo ich das Auto zurückgeben würde, und nannte den Namen meiner Heimatstadt. 
    Die Frau bekam kein Auto mehr, hörte aber wie ich sagte, wo ich das Auto zurückgeben würde. Sie rang offensichtlich mit sich und fragte mich dann, ob ich sie vielleicht mitnehmen könne, sie hätte das gleiche Ziel. Warum nicht antwortete ich, gemeinsam gingen wir dann ins Parkhaus, um das Auto zu übernehmen. Ein Renault Twingo, nicht dass ich etwas gegen Renaults hätte, ich fuhr privat auch einen, aber es war einer mit E-Antrieb. Reichweite 180km, bei vorsichtiger Fahrweise. Na toll, dachte ich, das wird ja eine tolle Tour werden und überschlug schon im Kopf, wo das Ding an die Steckdose müsse. Ich vergewisserte mich, dass alle Ladekabel vorhanden waren, ...
    ... dann stiegen wir ein. Die Frau, die ich mitnahm, stellte sich mir vor, Ihr Name wäre Tanja. „Karsten“, sagte ich, wir waren sofort beim „Du“. Ich selbst war 29 und ungebunden, hatte also zu Hause niemanden, der auf mich wartete. Als wir losfuhren, fing Tanja an zu erzählen, sie käme aus der gleichen Gegend wie ich und am Ende stellte sich heraus, dass sie Luftlinie nur etwas einen Kilometer von mir entfernt wohnte. Sie sei ebenfalls ungebunden und wollte nach einer harten Arbeitswoche jetzt nur noch nach Hause.
    Das könne aber etwas dauern, warf ich ein, diese Karre hat einen sehr beschränkten Aktionsradius und schon nach 160km müssten wir uns um eine Ladestation kümmern. Weit gefehlt! Die Batterie war schon halb leer. Wir mussten beide lachen als wir zu dem Schluss kamen, dass es wohl morgen Nachmittag würde, bis wir zu Haus seien. Nach 50 km meldete sich die Anzeige und verlangte nach Ladestrom. Es war schon spät am Abend und wir waren mitten in der Pampa. Ich war auch schon ziemlich kaputt. Wir fanden keine Ladesäule und allmählich wurde es mit der Reichweite bedrohlich. Wir kamen an einem schönen Landhotel vorbei, im Restaurant brannte noch Licht. „Lass uns da doch einmal nachfragen“, meinte Tanja. Ich fuhr heran. Eine Ladesäule hätten sie nicht, meinte der Portier, er könne uns anbieten, das Fahrzeug ans normale Stromnetz zu hängen, aber es würde Stunden dauern, um die Batterie so zu laden. Er könne uns ein Zimmer für die Nacht anbieten um die Wartezeit zu überbrücken. Ich ...
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