1. Vom Himmel fiel ein Stern


    Datum: 23.03.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byKokosbeere

    ... bereits weit fortgeschritten, aber auf dem Sofa hatte sich immer noch nichts verändert. David machte sich einen Kaffee und dachte nach, was er eigentlich von seinem Gast halten sollte, aber er wurde aus ihr nicht schlau, also ließ er das Kopfzerbrechen sein und setzte sich mit einem Buch zurück in den Sessel. Dann würde er eben den freien Samstag als Bettwächter verbringen. Geschenkt.
    
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    Das Buch war eigentlich ein Kriminalroman, zumindest hatte er das gedacht, aber ab Seite 204 entwickelte es sich immer mehr zu einer romantischen Geschichte zwischen der Kommissarin und dem Hauptverdächtigen. Für David war es etwas zu klischeehaft. Als es schließlich um Andeutungen körperlicher Liebe ging, musste er unweigerlich daran denken, dass eine hübsche Frau nackt auf seinem Sofa lag. Es war vielleicht keine gute Idee, das weiter zu lesen. Also klappte er das Buch auf Seite 294 zu.
    
    Draußen war die Dämmerung hereingebrochen und Stella lag immer noch schlafend unter der Decke. Nur Kopf und Schulter ragten hervor. David stand auf und ging zu ihr, um zu überprüfen, ob es ihr gut ging. Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf leicht abgewandt. Vorsichtig setzte er sich auf die Sofakante. Ihr Gesicht war wirklich schön und ihre Haut makellos glatt, aber keinesfalls unnatürlich. Da war eine Strähne über ihrer Stirn und... gedankenverloren strich David sie zur Seite. Andere Männer würden diese Situation ausnutzen. Warum er eigentlich nicht?
    
    Weil er nicht so war. Er spürte ...
    ... den Wunsch, die Decke zur Seite zu ziehen und noch einmal einen Blick auf ihre kleinen Brüste zu werfen und vielleicht noch mehr. Aber er tat es nicht. Er saß da und schaute sie an, während sie schlief, überlegte sich, wer oder was sie war und wieso sie jetzt hier lag, aber er rührte sie nicht weiter an.
    
    Die Pizza war nicht angerührt. David stand auf. Er öffnete die Balkontür und trat nach draußen. Dort hatte man einen wunderschönen Blick auf den Wald. Steinach verabschiedete sich gerade von den letzten Sonnenstrahlen und ein zartes Rotrosa schimmerte über den Baumwipfeln. David verschränkte die Arme und stützte sich auf die Balustrade.
    
    Er stand da so eine Weile und vertiefte sich in den malerischen Anblick, dass er die Geräusche aus dem Wohnzimmer nicht wahrnahm. Plötzlich trat jemand hinter ihm auf den Balkon. Er fuhr herum.
    
    Stellas Anblick ließ seine Kinnlade herunterklappen. Sie stand da, mit ihrer schlanken Gestalt, der kastanienfarbenen Haut und dem vollen dunklen Haar, sah ihn mit den Bernsteinaugen an und war vollkommen nackt. Er konnte alles sehen. Sein Glück war es, dass ihre Augen so faszinierend schimmerten, dass sie seinen Blick anzogen.
    
    Stella hingegen ließ den Blick schweifen und trat neben ihn ans Geländer. »Das ist Steinach?«, fragte sie nach Momenten des Schweigens.
    
    David musste einen mächtigen Kloß herunterschlucken, ehe er antworten konnte. »Ja, das ist mein Dorf.«
    
    »Es ist friedlich.«
    
    »Ich sage doch, dass du hier sicher bist.«
    
    Fast ...
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