1. The Beautiful Black Bull 08


    Datum: 24.03.2024, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: bymorgana123

    ... Minilampen mir zuliebe gekauft. Ich wollte nicht, dass die Kleine in völliger Dunkelheit schlief. Trotzdem war es mir in diesem Moment nicht hell genug. Ich entschied mich, den Deckenfluter einzuschalten, und betätigte den Dimmer. Es hätte der Finsternis den Garaus machen müssen. Doch stattdessen geschah nichts. Es blieb Nacht. Seltsam! Die Steckdosenlampen leuchteten! Es lag nicht am Strom!
    
    Ein mulmiges Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Meine Augen tasteten die finsteren Ecken ab, in welche das Steckdosenlicht nicht vordringen konnte. Den Atem anhaltend, lauschte ich aufmerksam. Das Geräusch, das mich geweckt hatte, war verstummt! Im Erdgeschoss herrschte unheimliche Stille. Ich ließ die Luft wieder aus meinen Lungen entweichen, doch eine diffuse Angst blieb. Sie krallte sich hartnäckig an mir fest und suggerierte dem Verstand die Anwesenheit einer unbekannten Entität. Irgendetwas, dass außerhalb meines Sichtfelds lauerte. Verborgen in einer der finsteren Ecken.
    
    Die Erinnerung an den Nachmittagsspaziergang kehrte zurück. In Gedanken saß ich mit Frank wieder auf der Holzbank und starrte auf die kalte, graue Oberfläche des Sees. Etwas hatte mich dort beobachtet und schien auch jetzt in meiner Nähe zu sein. Ich war unschlüssig! Wankte zwischen Mut und dem inneren Drang, ins Schlafzimmer zurückzugehen. Im selben Moment hörte ich es wieder und dieses Mal, klang es ein wenig... eindringlicher.
    
    „Klack, klack,... klack, klack,... klack, klack..."
    
    Ich schüttelte ...
    ... den Kopf, um die Angst aus meinen Gedanken hinaus zu bekommen. Angst war ein schlechter Ratgeber! Außerdem, was wäre ich für eine Mutter jetzt ins Schlafzimmer zu flüchten, während Maja in ihrem Zimmer zurückblieb, bei diesem seltsamen Geräusch! Ich holte erneut tief Luft, schloss die Augen, zählte bis drei und sah wieder die Treppe hinab. Leise setzte ich einen Fuß vor den anderen und spürte die samtige Oberfläche der Treppenschoner unter den nackten Fußsohlen. Im selben Moment wechselte der Farbverlauf der kleinen Steckdosenlampe erneut. Dieses Mal von Blau zu einem glühenden Rot. Ein dunstiger Blutnebel, wie der aus meinem gestrigen Traum.
    
    „Er ist hier!... Der Alb!... Mein dunkler Dämon!... Er hat es aus meinem Traum in die Wirklichkeit hinein geschafft... und jetzt... lauert er da unten auf mich!"
    
    Die Knie wurden weich. Mit einem „Reiß dich zusammen Nicole!", versuchte ich mich zu beruhigen. Die Geister der Vergangenheit! Sie verfolgten mich! Ich ignorierte die Angst, dachte an Maja und stieg die nächste Stufe hinab. Dabei hetzten meine Augen ein weiteres Mal durch die dunklen Ecken, die sich überall unter mir auftaten. Der Blutnebel kroch die Treppe hinauf und verlieh den samtigen Treppenschonern eine ungewöhnlich rot leuchtende Färbung. Die halbrunden Formen schienen sich zu bewegen. Ich blinzelte und sah erneut hin. In meinem Kopf vollzog sich plötzlich eine groteske Verwandlung. Die Schoner schoben sich ineinander und formten eine lange, spitz zulaufende Zunge. ...