The Beautiful Black Bull 08
Datum: 24.03.2024,
Kategorien:
Verschiedene Rassen
Autor: bymorgana123
... Sie schlängelte sich aus der Finsternis des Erdgeschosses zu mir hinauf und lud mich mit lockendem Singsang zum Näherkommen ein.
"Komm mein kleines, feuchtes Vögelchen!... Komm!... Komm zu mir!"
Ich schüttelte verzweifelt den Kopf, um dieses Hirngespinst zu vertreiben, doch es blieb. Meine Gedanken rasten und suchten nach einer Erklärung. War das etwa wieder ein Flashback oder wurde ich verrückt? Wie gebannt blickte ich in diesen vor mir wabernden, rötlichen Schlund hinein. Einen Schlund mit Zunge. Eine Zunge, die mich umschlingen, meinen in Seide gehüllten Körper auswickeln und mich, wie ein Bonbon, auflutschen würde. Bis nichts mehr von mir übrig war. Ich schloss die Lider und ließ ein „NEIN!" durch meinen wirren Verstand donnern. Als ich erneut hinab sah, wechselte das Steckdosenlicht zu Weiß. Aus jener geifernden Zunge war wieder eine harmlose Treppe geworden. Alles war normal. „Na bitte! Geht doch!... Du bist ein Schisser Nicole!... Jetzt guck nach Maja und dann wieder ab in Franks Arme!"
Ich stieg den Rest der Treppe hinab und eilte in den hinteren Flur. Leise öffnete ich Majas Tür einen Spalt breit und blickte in den Raum hinein. Die Kleine lag in ihrem Bettchen und schlief wie ein Engel. Ich lächelte erleichtert und zog mich zurück. Als ich am unteren Absatz der Treppe angekommen war und die erste Stufe in Richtung Schlafzimmer nehmen wollte, hörte ich es wieder...
„Klack, klack,... klack, klack,... klack, klack..."
Wie gelähmt verharrte ich in der ...
... Bewegung. Das war nicht der Wind! Das Geräusch kam aus unserem Haus. Von hinter mir! Aus dem Wohnzimmer! Ich erschauerte. Mein Blick flog die Treppe hinauf. Auf ein Mal schienen das Schlafzimmer und Franks beschützende Arme unendlich weit weg zu sein. Ich wollte nach ihm rufen, doch ich brachte es nicht fertig, auch nur einen Muskel zu bewegen.
„Reiß dich zusammen Frau Weber!... REIß DICH ZUSAMMEN!... Da ist nichts!"
Ich zischte diese Worte hervor, sammelte meinen Mut und drehte mich der offen stehenden Wohnzimmertür zu. Das schummrige Leuchten aus der Steckdose wechselte erneut seine Farbe. Ein sanfter Blauschleier waberte wieder durch die Dunkelheit. Ich konnte den rauen, weißen Stein des Kamins erkennen, den Ledersessel und die gewundene Silhouette des Wurzelholztisches. Nach ein paar Metern verbrauchte sich die Kraft der kleinen Lampe und die bläuliche Wolke versiegte. Mit zusammengekniffenen Augen tastete ich durch das Zweilicht, bis zu den verschwommenen Konturen der Terrassenfront. Irgendetwas stimmte nicht.
Ich ging zwei Schritte ins Wohnzimmer hinein und betätigte den Lichtschalter. Doch auch diese Deckenlampen versagten mir ihren Dienst. Es blieb dunkel. Dann sah ich es. Der Griff der Terrassentür stand in waagerechter Position. Er war geöffnet! Seltsam! Wir waren heute gar nicht auf der Terrasse gewesen! Oder hatte ich nur nicht mitbekommen, dass Frank doch draußen war? Ich ignorierte die dunklen Ecken um mich herum, huschte zu der Tür und drückte den Griff ...