1. Krieg und Liebe: Tanganjikabahn


    Datum: 30.03.2024, Kategorien: Romantisch Autor: JoeMo619

    Krieg und Liebe - Tanganjikabahn
    
    © JoeMo1619 - August 2023
    
    Vorwort:
    
    Die 'Krieg und Liebe'-Kurzgeschichten finden erfreulicherweise große Zustimmung bei einer ständig wachsenden Leserschaft. Ganz herzlichen Dank an alle Leser und Leserinnen. Eure Reaktionen, insbesondere die vielen Bewertungen sind eine großartige Motivation für weitere Fortsetzungen, wobei ich mit dieser Geschichte historisch ein wenig zurück in die Zeit vor und während des ersten Weltkriegs und das Zeitalter der Kolonialismus gehe. Ein zugegebenermaßen heißes Thema, wobei es für mich als Deutsch-Schotten faszinierend zu beobachten ist, wie die Deutschen mit ihrer vergleichsweise kurzen Kolonialgeschichte umgehen. Der Kontrast zu Briten und Franzosen, aber auch Spaniern, Portugiesen und Holländern könnte nicht größer sein, obwohl deren Kolonialgeschichte mehrere Jahrhunderte länger andauerte.
    
    Angesichts der heutigen, teilweise absurden öffentlichen Diskussion über den Rassismus des imperialen Zeitalters (siehe Umbenennung der Berliner Mohrenstraße) habe ich ganz bewusst darauf verzichtet, mich diesem Trend anzuschließen. Es wäre historisch absolut verkehrt, wenn man mit dem historischen Wissen der heutigen Zeit, moralisierende oder bewertende Kommentare in eine historische Geschichte einweben würde. Das wäre Geschichtsfälschung, der Imperialismus
    
    aller
    
    europäischen Kolonialmächte folgte eben einem rassistischen Menschenbild. Ich folge dieser Linie auch konsequent in meinen (weniger ...
    ... erotischen) historischen Romanen. Ich vermeide aber genauso bewusst abwertende, rassistische Worte, die vor vierzig Jahren bei meinen eigenen Reisen durch Afrika durchaus noch gang und gebe waren.
    
    Die Geschichte:
    
    Seit meiner Kindheit faszinierten mich Eisenbahnen. Was nicht so überraschend war, da mein Vater als Technischer Direktor der Königlichen Preußischen Staatseisenbahn in der Bahndirektion Bromberg, der Bezirkshauptstadt der preußischen Provinz Posen, tätig war. Geboren als sein dritter Sohn am 27. Juli 1880 wurde ich wenige Tage später auf den Namen Andreas Henschel in der neu erbauten evangelischen St. Pauls-Kirche an der Danziger Straße getauft. Die Bromberger Eisenbahn-Direktion war zu diesem Zeitpunkt als Verwaltungszentrum der von Anbeginn an staatlichen preußischen Ostbahn bereits über dreißig Jahre alt, mein Vater hatte seine gesamte Berufslaufbahn dort verbracht und war einer der Väter des massiven Eisenbahnbaus im Osten des Königreichs Preußen.
    
    Das evangelische Gymnasium im Bromberg schloss ich ohne größere Probleme mit dem Abitur ab, aber auch ohne besonderen Glanz. Anschließend leistete ich meinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger beim Eisenbahn-Regiment Nr. 1 in Berlin ab und wurde für befähigt gehalten, trotz der fehlenden Adelszugehörigkeit zum Reserveoffizier ausgebildet zu werden. Ich blieb anschließend zum Maschinenbaustudium in Berlin und immatrikulierte mich an der Königlich Technischen Hochschule, die ich viereinhalb Jahre später als ...
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