Eine Perfekte Ehefrau
Datum: 08.04.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: Marion deSanters
... ich so etwas nur denken? Der junge Mann sah zwar wirklich sehr gut aus und er beobachtete mich immer noch mit diesen lüsternen Augen und das war wohl ausschlaggebend - auf keinen Fall. Ich drehte mich wieder zu Tom um und konnte die Ent-täuschung in seinem Gesicht lesen, was mich zugleich noch ratloser machte und die ganze Situation kaum glaubwürdiger gestaltete. Wollte er also wirklich, dass ich mit diesem Mann Sex hatte - und wann hatte oder hätte er denn das entschieden?
Oder hatte er denn das gar schon abgesprochen und vorsondiert, hin-terfragt, einen Deal ausgemacht? Auf der Toilette, weil er im Vergleich zu dem anderen, sozusagen den Kürzeren gezogen hatte. Ich lachte innerlich auf, empörte mich erneut und schüttelte wieder den Kopf. Verrückt. Wie kam er darauf. Wieso, Tom? Was habe ich dir denn für Anlass gegeben, dass du ... da brach ich dann doch den Gedanken eher ab, denn den einen oder anderen Grund hätte ich nun schon aufbringen können.
Nein ... Definitiv nicht. Aber zu meinem großen Erstaunen stellte ich fest, dass ich "ok" gesagt hatte. Moment? Was, wie? Ich kannte doch den Unterschied zwischen ja und nein und hier war es gar nicht um eine verneinte Fragestellung mit doppelter Verneinung gegangen, in welcher man zwei Mal verkehrt denken musste, um dann recht sicher sogar die falsche Antwort zu geben.
Von meinem giftigen "Nein" zu meinem sanften "Ok" hatte es fast gar keine Zeit gedauert, wobei ich dafür keine irdische Einheit angeben kann, wie das ...
... gemessen werden sollte. Ein Wimpernschlag? Ein Herzschlag, ein Seufzer lang, ein Ächzen, ein Stöhnen oder ein ... ich weiß es nicht. Es war wohl kürzer, als die berühmte Weltminute, in der sich so manche Schicksale nicht nur in Waterloo entschieden. Und es war länger als der 86.400-ste Teil eines Tages. Das ganze Café schien still geworden zu sein, als hielt auch die Welt mit mir die Luft an. Und ich saß einige Augenblicke in fassungsloser Stille und konnte nicht glauben, was ich gesagt hatte. Ganz abgesehen davon, dass das ja nicht viel bedeuten musste, versuchte ich innerlich die Aussage zu relativieren, was aber auch mir selbst nicht sehr glaubwürdig erschien.
Was für eine Frau bin ich? Welche Art von Frau könnte einem solchen Vorschlag zustimmen? Ich war wütend auf mich selbst und auf Tom, weil er mich gefragt hatte, und ich war erstaunt, dass ich zustimmen konnte. Was für ein Mensch könnte sich vorstellen, mit einem Fremden Sex zu haben? Allein der Gedanke daran löste in mir eine unerlaubte Erregung aus - eine Erregung im absolut doppelten Sinn und der Bedeutung des Wortes. Ich konnte es nicht glauben, aber es war nicht alleine Lug und Trug, das mich zu der Antwort gedrängt hatten.
Und gerade als ich Tom bat, den Fremden zu uns zu bitten, stand der Mann auf und ging weg. Ich war sehr erleichtert und würde ein ernstes Wort mit Tom reden, nahm ich mir vor und atmete tief durch.
Ja, ich war ziemlich erleichtert und würde wohl ein sehr ernstes Wörtchen mit Tom reden ...