1. Schlechte Vorbilder


    Datum: 15.04.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: bymiriamlenz

    ... vor Lust. Dass sie dieses krasse Outfit anhat und ich mit ihren Brüsten in Berührung komme, trägt mit Sicherheit auch dazu bei.
    
    Mir geht ein leises »Sorry« über die Lippen, als wir uns aus der Umarmung lösen.
    
    »Wofür?«, fragt sie und schaut mich verwundert an. »Es gibt nichts Heißeres als beobachtet zu werden.«
    
    Wir schmunzeln uns einen Moment an, ehe ich zu Boden sehe.
    
    »Wollen wir rübergehen?«, fragt sie.
    
    Ich nicke.
    
    Wir laufen den Flur entlang bis zum Ende, wo mich das Schlafzimmer erwartet. Leise elektronische Musik dringt aus ihm hervor.
    
    Als ich den Raum betrete, kommt mir der Koloss von Ehemann entgegen. Er lächelt, ich lächele schüchtern zurück. Er ist noch immer splitterfasernackt, bei jedem Schritt schwingt sein bestes Stück hin und her.
    
    Heiko schließt mich zur Begrüßung ebenfalls in die Arme, ich knuddle ihn zurück.
    
    »Schön, dass du da bist.«
    
    »Mm-hm«, quietsche ich.
    
    Damn!
    
    Seine Präsenz ist überwältigend. Ich bin so nah an seiner stahlharten Brust, seinem kratzigen Bart, dem hauchdünnen Schweißfilm, der so sich verführerisch an seinen Schultern abzeichnet, dass mir fast ein wenig schwindelig wird. Oder kommt das von seinem kräftigen Griff?
    
    »Nimm doch Platz«, meint er und deutet aufs Bett, unter dessen Rahmen eine LED-Kette strahlt - im selben Farbton wie die Salzsteinlampen.
    
    Ich hocke mich im Schneidersitz vor das Kopfteil.
    
    Heike lässt den Rollladen hinab. Vermutlich, damit meine Eltern nicht der Schlag trifft, falls sie ...
    ... zufällig am Küchenfenster vorbeikommen und rübersehen.
    
    »Hat dir gefallen, was du gesehen hast?«, fragt sie.
    
    Ich sehe zu meinen Fingernägeln und nicke.
    
    »Es ist so süß, wie schüchtern du bist.«
    
    Meine Wangen werden rot.
    
    »Wenn du dich irgendwie unwohl fühlen solltest, sagst du es, ja?«
    
    »Ihr, ähm, solltet vielleicht wissen, dass ich ... noch nicht hatte.«
    
    »Oh, echt?«, sagt sie. »Damit hätte ich nicht gerechnet.«
    
    »Ich komme aus strengem Elternhaus. Ihr könnt euch ja denken, wie die drauf sind.«
    
    Heike lächelt. »Du wirst deinem Traumprinzen bestimmt bald begegnen. Bei einer wie dir kann es nicht lang dauern.«
    
    Hach ja. Die Vorstellung des Ritters auf dem weißen Ross, der mein Herz für sich gewinnt, bis es irgendwann zur langersehnten Liebesnacht kommt. Damit konnte ich noch nie was anfangen. Spätestens, seitdem ichFifty Shades of Grey gelesen habe, ist mir diese Sache klar. Wäre es nicht viel interessanter, bei einem Dreier entjungfert zu werden?
    
    Heiko streckt seine Hand nach seiner Frau aus, die beiden plumpsen vor mir auf die riesige Matratze. Er unten, sie oben. Ganz zaghaft tauschen sie Küsse aus, als wollten sie mich nicht überfordern. Schließlich haben sie eineJungfrau vor sich. Ich komme mir jetzt schon blöd vor.
    
    Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass sie piano machen. Es ist nämlichkrass. Alles, was in den beiden vorgeht, überträgt sich nun unmittelbar auf mich. Ich werde unruhig, aber in einem positiven Sinne.
    
    Die beiden züngeln ...
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