1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 2


    Datum: 06.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... bedeutet." Sie lächelte. "Und dann kam er:Take-haya-Susanoo no mikoto, von dem alle wussten, dass er wild war. Ungestüm. Bösartig. Den die anderen Götter gerade erst wegen schlechten Benehmens aus dem Himmel verstoßen hatten. Doch als er mich mit seinen wilden, feurigen Augen anblickte, wurden seine Gesichtszüge weich. 'Ich werde dich retten', sagte er, und in dem Moment verliebte ich mich in ihn. Und dann zeigte er mir, dass Hilflosigkeit nicht immer etwas Schlimmes sein muss."
    
    Ich runzelte die Stirn.
    
    "Mein Gatte ist ein Meister -- nein:der Meister -- desshibari." Sie hielt inne und blickte mich an.
    
    Natürlich hatte ich schon von "Japan-Bondage" gehört, bei der die nackten Körper, vorwiegend von jungen Frauen, kunstvoll mit Seilen umschlungen werden. Ich konnte mir schon vorstellen, dass man sich in so einer Situation ebenso hilflos fühlen konnte wie ich, als Mercy Good mich in die Hölle entführt hatte.
    
    Inadas Blick ruhte immer noch auf mir.
    
    Hilflosigkeit beim Sex bedeutet, dass man dem aktiven Part vertrauen muss. Konnte ich einem Drachen vertrauen, der seine Charaktereigenschaften schon im Namen trug? Einem, der einen anderen Drachen erschlagen hatte, um die Jungfrau in Nöten zu retten, die ihn liebte?
    
    Andererseits -- die beiden hatten wahrscheinlich jeder so viel Power in sich, dass sie mich leicht hätten überwältigen können. Schließlich wurden sie von Millionen Menschen als Götter angebetet, selbst im einundzwanzigsten Jahrhundert. Wenn Inada sich also ...
    ... die Mühe machen wollte, mir eine positive Seite von Hilflosigkeit zu zeigen, warum sollte ich das verweigern?
    
    Ihre Augen leuchteten auf. Entweder las sie meine Gedanken oder Tausende von Lebensjahren hatten ihr die Erfahrung gegeben, kleinste Körperäußerungen zu interpretieren.
    
    "Okay", sagte ich schulterzuckend. "Ihr werdet mich wohl eher nicht über einem Grill rösten."
    
    Sie lachte, sprang auf und zog mich hoch. "Das machen wir nur mit ungezogenen Kindern und Welpen."
    
    Ich kicherte etwas hysterisch. Sie schien wirklich mit den aktuellen Internet-Memen vertraut zu sein.
    
    Ich schlüpfte in meine Sandalen -- dieyukata hatten wir schon vorher angezogen -- und ließ mich von ihr zurück in ihre Wohnung ziehen. Im Wohnzimmer hielt sie an, trat vor mich und blickte mich ernst an. "Deine letzte Chance zu kneifen. Wenn wir anfangen, dann gibt es kein Zurück. Solch modernen Spielereien wie ein Safewort gibt es bei uns nicht."
    
    Ich holte tief Luft.Scheiß drauf!"Ja, ich mache mit. Ich --"
    
    In dem Moment legte sie mir ihren Finger auf den Mund. "Kein Wort."
    
    Ich erstarrte. Nicht nur im übertragenen Sinn. Ich konnte plötzlich keinen Muskel mehr bewegen.
    
    Inada grinste mich frech an, zwinkerte mir zu und kniete sich dann mir gegenüber auf den Boden. Sie legte ihre Hände auf die Oberschenkel und senkte den Kopf.
    
    Im selben Moment wurde es schlagartig kalt im bisher gut geheizten Zimmer. Ich versuchte den Kopf zu drehen, doch keine meiner Muskeln gehorchte mir. Stattdessen ...
«12...111213...19»