1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 2


    Datum: 06.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... war deine Reise?"
    
    Alles in mir wollte am liebsten mit der Tür ins Haus fallen und nach Misaki fragen, doch ich biss mir auf die Zunge. Smalltalk war jetzt erst einmal angesagt. "Sehr angenehm", antwortete ich.
    
    In der Tat war ich zum ersten Mal im Leben in der ersten Klasse geflogen. Maria hatte mich erwischt, als ich auf meinem Laptop günstige Flüge nach Japan suchte.
    
    Sie runzelte die Stirn. "Du willst doch wohl nicht deine Reise selbst bezahlen."
    
    Ich zuckte die Schultern. "Ich bin kein Krösus, aber meiner Familie geht es ganz gut."
    
    Sie klappte den Deckel meines Laptops zu; ich konnte gerade noch meine Finger herausziehen. "Was glaubst du wohl", fragte sie, "wie viel Geld die Witwe des Vizekönigs von Amerika in fünfhundert Jahren hat anhäufen können?"
    
    Meine Augen wurden groß.Daran hatte ich nicht gedacht. "A-aber -- die Cantina?"
    
    Sie grinste. "Das ist mein Hobby. Ich wollte schon immer einmal ein Restaurant führen. Außerdem weißt du ja, was man sich über Drachen erzählt?" Sie legte den Kopf schief.
    
    Ich runzelte die Stirn. "Willst du mir weismachen, dass die Geschichten über Berge von Gold der Wahrheit entsprechen, auf denen Drachen angeblich schlafen?"
    
    Sie zuckte die Schultern. "Drachen leben auf aktiven Vulkanen. Zumindest die --" Sie malte Gänsefüßchen in die Luft. "-- High Society. Und Magma enthält eine Menge Gold. Drachen können das herausholen." Sie grinste wieder. "Und ja: Einige von den Uralten schlafen angeblich tatsächlich ...
    ... darauf.
    
    Also: Wenn du als Kupplerin für mich und Pedro unterwegs bist, geschieht dasalles auf unsere Kosten. Du fliegst natürlich erster Klasse. Und du übernachtest im besten Hotel."
    
    "Aber nur der Hinflug", antwortete ich. "Zurück komme ich mit einem Portal. Das ist schneller und praktischer."
    
    * * *
    
    "Auch der Weg zu Fuß nach hier oben?", fragte Inada.
    
    "Ich brauchte sowieso mal Zeit für mich", gab ich zurück. "Zum Nachdenken."
    
    Sie musterte mich kritisch. "Ich würde ja gerne erfahren, was dich bedrückt. Aber so etwas bespricht man besser im Bad."
    
    Hmmm.
    
    "Ich zeige dir dein Zimmer", fuhr sie fort und stand auf.
    
    Ich schnappte mir meinen Rucksack und folgte ihr. Sie führte mich in einen Raum, der fast so groß war wie das Wohnzimmer. Mitten darin stand ein Doppelbett nach europäischer Art.Puh! Ich hatte schon gedacht, ich müsste auf einem Futon schlafen.
    
    "Ich hole dich in einer Stunde ab. Okay?"
    
    Ich musste grinsen. Wenn es ein Wort auf der Welt gab, das es in alle Sprachen geschafft hatte -- "Okay."
    
    Eine Wand des Zimmers bestand aus Holzrahmen, in die Reispapier geklebt war. Die Rahmen ließen sich zur Seite schieben und offenbarten einen begehbaren Kleiderschrank, der fast leer war.
    
    An einem Haken hing einyukata, die Kimono-Variante, die man als Bademantel aber auch zum Schlafen tragen konnte. Dieser hier war allerdings recht kurz. Ich bin nicht riesig, aber doch einen halben Kopf größer als Inada. Das Kleidungsstück ging mir aber noch nicht einmal bis zum ...
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