1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 2


    Datum: 06.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... Kushinadahime-sama", sagte ich. "Mein Name ist Patrizia Wagner und ich komme alsnakōdoim Auftrag von Pedro Alvarez und seinen Eltern."
    
    Sie verbeugte sich fast ebenso tief. "Kangei shimasu, Patrizia-san. Ich habe dich erwartet. Komm herein." Sie trat zu Seite.
    
    Ich konnte sehen, dass sie keine Schuhe trug, sonderntabi, weiße Socken mit einer Abteilung für den großen Zeh. Also war der Moment gekommen, meine schweren Wanderstiefel loszuwerden. Ich ließ den Rucksack von meinen Schultern gleiten und konzentrierte mich auf die Schnürsenkel. Ohne Magie wäre das eine größere Aktion geworden. So aber lösten sich die Knoten von alleine. Ich konnte sehen, dass meine Gastgeberin davon nicht überrascht war.
    
    Ich schlüpfte aus den Schuhen, stellte sie in das kleine Regal neben der Tür, hängte meine Daunenjacke an einen Haken und folgte Kushinadahime. Zwei Stufen nach oben und dann über einen hölzernen Boden einen schmalen Korridor entlang. Sie öffnete eine Tür und ich trat in einen riesigen, sonnendurchfluteten Raum.
    
    Ich hatte etwas Traditionelles erwartet, doch das hier war ein hypermoderner Loft. Eine Wand wurde von einem riesigen Fernsehbildschirm eingenommen, der von zwei überdimensionierten Lautsprechern eingerahmt wurde.
    
    Kushinadahime lachte auf -- ich muss wohl ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut haben. "Das hast du nicht erwartet", stellte sie fest, und ich schüttelte den Kopf. "Mein Gatte ist Sportfan. Früher hat er sich nur für Sumo-Ringen interessiert, aber ...
    ... Ladon, der Drache des Ätna, hat ihn auf den Geschmack fürFuttobōrugebracht."
    
    Ich musste grinsen. Ich hatte den Begriff noch nicht gehört, es konnte sich aber nur um das englische WortFootball handeln.
    
    Ich schüttelte den Kopf. "Mir wurde gesagt, ihr wärt -- sehr traditionell veranlagt."
    
    "Das ist schon richtig", sagte sie und wies auf einen niedrigen Tisch in der Mitte des Raums. "Aber das muss nicht heißen, dass wir leben wie im Mittelalter. Setz dich. Ich koche Tee."
    
    Ich ließ mich auf eines der um den Tisch liegenden Kissen nieder und nutzte die Gelegenheit, meinen Freunden auf der Insel eine Textnachricht zu schicken, dass ich gut angekommen war.
    
    Kurz darauf kam meine Gastgeberin mit einem Tablett zurück, auf dem eine Teekanne und zwei Becher und ein großer, abgedeckter Teller standen.
    
    Sie kniete sich mir gegenüber hin und füllte Tee in die Becher. Dann hob sie den Deckel des Tellers hoch. "Ich habe ein bisschen Fingerfood gemacht, Patrizia-san", sagte sie mit einem verschmitzten Lächeln.
    
    "Oh", stieß ich aus. "Tempura! Das habe ich schon ewig nicht mehr gegessen.Dōmo arigatō, Kushinadahime-sama." Ich musste grinsen. "Und natürlich noch nie im Original."
    
    Sie hielt mir den Teller hin und ich nahm mir ein Stück. "Du kannst mich übrigens gerne 'Pat' nennen. Ich weiß, wie schwer es ist, meinen Namen richtig auszusprechen."
    
    Sie lachte auf. "Und du darfst gerne Inada zu mir sagen. Ich weiß, wie schwer es Europäern fällt,meinen Namen richtig auszusprechen. Wie ...
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