1. Black Wedding - Kapitel 8


    Datum: 11.08.2024, Kategorien: BDSM Autor: Richie

    ... dachte ich aber, ich mache das mal ganz anders als alle. Und dann sah es ja auch sowas von toll aus. Das mit dem Epilieren war nämlich meine Idee, nicht die von Simon. Der dachte, ich rasiere das einfach, wie auch meinen Kopfseiten."
    
    Maria wirkt geknickt und Jo tröstet sie. "Jetzt mach dir mal keine Vorwürfe! Ich habe ja schließlich anschließend weitergemacht. Im Moment kann ich mir auch gar nichts anderes vorstellen."
    
    „Ich mir an dir auch nicht. Aber du wirst erst fünfundzwanzig. Wie fühlst du dich, wenn du fünfzig bist und auf deinem Vorderkopf kein Haar mehr wächst?“
    
    „Was wäre denn jetzt die Alternative, Maria? Ab sofort täglich rasieren und abwarten, was nach sechs Monaten so nachgewachsen ist? Dafür müsste ich meine wunderbar glatte, weiche Kopfhaut, aufgeben. Ich bin doch aber mit meinem derzeitigen Aussehen seit zwei Jahren total im Einklang. Ich kann mir gerade nichts anderes vorstellen. Will ich, ehrlich gesagt, auch gar nicht.“
    
    Jo überlegt kurz. „Und was würde ich im Ergebnis dieses Nachwachsexperimentes dann tun? Wäre da wieder ein normaler Haarwuchs, würde ich vielleicht ein bisschen erleichtert sein und dich höchstwahrscheinlich bitten, nochmal zur schmerzhaften Erstenthaarung zu schreiten, anstatt nun nur noch zu rasieren. Schließlich wäre ja mit einer dauerhaften Schädigung nicht zu rechnen. Gäbe es schon Schäden der Haarzellen, wie du befürchtest, wäre ...
    ... ich sicher erstmal geschockt, hätte aber gar keine andere Wahl als ewig weiter zu enthaaren.“
    
    Jo streicht Maria über deren gestern nachrasierte Kopfseite. Es fühlt sich nicht schlecht an, ein bisschen rau. Dann berührt sie ihren samtweichen Kopf.
    
    "Nee, mach das bitte weiter richtig! Es ist mir ein wenig peinlich, aber irgendwie ist es sogar eine verlockende Vorstellung, dass mein halber Schädel immer von selbst so glatt bleibt. Das macht mich schon an. Die Gewissheit, dass ich zu jemand anderem gemacht worden bin und dass ich das nicht verbergen und auch nie wieder rückgängig machen kann. Schau, voll die Gänsehaut! Das ist schon eine kleine Perversion, oder? Kannst du das nachempfinden?“
    
    Maria schaute Jo ernst in die Augen. „Besser, als du denkst. Auch nach über einem Jahr schaue ich manchmal unvorbereitet in den Spiegel und erschrecke mich. Und ich denke ‚Du wirst dein altes Gesicht nie wieder zurückbekommen.‘ Das macht mich dann schon traurig, aber erregt mich total. Und ich frage mich, was, wenn ich hier und heute den Entwurf auf meinem Kopf, meinem Gesicht hätte und entscheiden dürfte: Machen wir das jetzt?“
    
    „Und?“
    
    „Ich würde sagen: ‚Bitte tätowiert mich! Macht aus mir eine tätowierte Goth Bitch! Denn genau so will ich jetzt gerade aussehen!‘“ rief Maria. „Und jetzt komm ins Bad, sorgen wir bei dir für einen hübschen Kahlkopf, vielleicht für immer!“
    
    - Ende - 
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