Elf und Einer Teil 01
Datum: 07.11.2018,
Kategorien:
Schwule
Autor: bymetajinx
... ebenso wenn ich sie bewegte. Entweder ich hatte die Prügel meines Lebens bezogen, oder ich war in einen Unfall verwickelt gewesen, aber das gab mir keinen Aufschluss darüber, wo ich mich nun gerade befand. Irgendwo weiter hinten in dem Raum tropfte Wasser von der Decke, aber die Finsternis war so allumfassend, dass es mir nicht möglich war irgendetwas wahrzunehmen.
Zumindest trug ich Kleidung, einen meiner Ledermäntel, eine Kaputzenweste, Baggy-Pants und meine Stahlkappenstiefel, was auch immer mir zugestossen war, es musste also während oder nach einer Lokalrunde passiert sein.
Gerade als ich mich wieder auf den kühlen Boden gelegt hatte, hörte ich das Knirschen eines Schlosses. Das Geräusch durchfuhr mich wie ein eiskalter Blitz, und ließ mich so schnell wieder auf die Knie hochfahren, dass mein Kopf für einige lange Sekunden pochte wie ein übervoller Druckkochtopf. Entweder nahte gerade meine Rettung, oder aber ich war nicht unabsichtlich in diesem Gewölbe gelandet, und würde gleich eine böse Überraschung erleben.
Schritte näherten sich, schwere, langsame Fußtritte die von dem quietschenden Geräusch ungeölter Türangeln begleitet wurden. Ein Lichtstrahl traf mein Gesicht, ließ meinen Kopf mit dröhnenden Schmerzen seinen Missmut kundtun, und dann erklang das Klicken eines Gewehrs beim Durchladen.
Ich konnte noch "NICHT!" rufen und die Hände hochreissen, dann erklang ein seltsam dumpfer Schuss, und etwas traf meinen Hals. Meine zittrigen Finger strichen über ...
... buschige Federn, einen zylindrischen, kalten Gegenstand, dann riss ich den Betäubungspfeil aus meinem Hals und sank mit einem leisen Ächzen zusammen. Die Welt wurde wieder schwarz.
Mein nächstes Erwachen war um nichts angenehmer als das erste Mal. Schmerzen pulsten durch meinen Körper, ließen mich mit einem Ächzen hochzucken, nur um von ledernen Fesseln wieder zurückgerissen zu werden. Wenigstens befand ich mich diesmal nicht in einem stockfinsteren Keller, sondern in einem krankenzimmerartigen Raum mit weißen Wänden und einem schmutzigen, mehrteiligen Industrieglasfenster. Zwielicht fiel wie ein deprimierender Schleier durch die Scheiben und erinnerte mich an Sonnenuntergang.
Große Teile meines Leibes fühlten sich an wie betäubt, die Sicht verschwamm mir immer wieder in übelkeiterregenden Strudeln, und obwohl ich relativ sicher war wach zu sein, schienen die Nachwirkungen des Anästhetikums auch Halluzinationen zu beinhalten. Als die Schatten an den weißen Wänden begannen ein Eigenleben zu entwickeln, schloss ich verkrampft die Augen und versuchte die pochenden Schmerzen in meinem Körper zu ignorieren. Vor allem meine Brust und mein Schritt zogen sich immer wieder zu Knoten der Pein zusammen, aber obwohl ich zu gerne gesehen hätte was genau schmerzte, so verhinderten die weiße Krankenhausbettdecke und die ledernen Fesseln doch recht effektiv, dass ich in meinem Betäubungsrausch einen Blick auf meinen Leib werfen konnte.
Ich musste wohl oder übel still liegen und abwarten, ...