1. Elf und Einer Teil 01


    Datum: 07.11.2018, Kategorien: Schwule Autor: bymetajinx

    ... aber selbst das wurde nach einer gefühlten Ewigkeit zur schieren Qual. Umso mehr die Betäubung nachließ, umso deutlicher wurde das Ziehen, das Stechen und das Brennen an meinem Leib, und als ein weiterer Schub der Schmerzen mich zum Aufschreien brachte, wünschte ich mit aller Inbrunst dass es jemand hören würde.
    
    Niemand kam, und nach wenigen Minuten brachten mich die Schmerzen dazu, hemmungslos zu heulen und zu schreien.
    
    Gerade als ich mir wünschte, endlich ohnmächtig zu werden, schwang die Türe doch auf, und ein Mittvierziger in weißem Kittel betrat den Raum, um sich mir mit eiligen Schritten zu nähern. Im Schmerz hatte ich mich so sehr bewegt dass das Bettzeug völlig zerwühlt war, und mein unerwarteter Besucher beschäftigte sich in den ersten Momenten damit, das Bettzeug zu richten, bevor er raunte: "Ich weiß du hast Schmerzen, mein Kätzchen, aber ich gebe dir gleich etwas dagegen." Seine Stimme war angenehm und furchteinflößend zugleich, ein sanftes, etwas kratziges Murmeln. Er erinnerte mich ein wenig an den Verrückten, der öfters die Einkaufsmeile meiner Heimatstadt auf und ab ging, und dabei plappernd und glücklich mit sich selbst sprach. "Mein Kleiner, mein Lieber." murmelte er vor sich hin, und jagte mir eiskalte Schauder über den Rücken.
    
    "Ich bin eine Frau." krächzte ich mit fast unkenntlicher Stimme, schluckte schwer, und leckte mir die Lippen. Dass ich überhaupt sprechen konnte, schien ihn für einige Sekunden zu verwirren, und er starrte mich ...
    ... verständnislos an. Dann fasste er in seine Kitteltasche, zog eine Spritze hervor, und fegte die Decke von meinem Arm zurück, um mir die Spritze in die Armbeuge zu injizieren.
    
    Dabei rutschte die Decke auch von meiner nackten Brust, und ich nutzte den Moment um an mir hinabzusehen. Bevor die Betäubung noch wirken konnte, gab ich einen panischen Schrei von mir, dann umfing mich die Gedankenlosigkeit der Ohnmacht.
    
    Nähte.
    
    Ich erwachte mit fauligem Geschmack im Mund, und ohne die geringste Ahnung, wieviel Zeit vergangen war seit ich das letzte Mal wach gewesen war. Was ich als Letztes gesehen hatte, hatte ich jedoch sehr deutlich vor Augen: fleischige Hautlappen, zusammengehalten von schwarzen Nähten, die sich um meine Brustwarzen herum wanden. Die Erinnerung daran ließ mich husten und würgen, schwache Laute aus einem halb sedierten Körper. Meine Brüste fehlten. Dieser Verrückte hatte mir die Brüste entfernt!
    
    Ich war zu schwach um zu schreien, zu schwach um mich gegen die Fesseln zu wehren, gefangen in diesem Alptraum und unfähig etwas zu unternehmen.
    
    Ich musste gute 30 Minuten hilflos da gelegen haben, als die Türe endlich wieder aufging, und mein 'Arzt' auftauchte. Diesmal konnte ich ihn besser wahrnehmen, unter anderem weil ich diesmal nicht von diesen höllischen Schmerzen geplagt wurde.
    
    "Ich bin Doktor Seibers." stellte sich mein Häscher mit einem sachten, verwirrt wirkenden Schmunzeln vor. Er hatte dunkelbraunes, kurzes Haar, das in den Schläfen bereits graumeliert war, ...
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