1. Erinnerungen 02


    Datum: 15.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byErelyn

    ... in einem sonst endlosen Meer.
    
    „Als Erstes sollte ich dir erklären, dass man mit Feuer etwas viel zu ungenaues ausdrückt. Es erscheint in unzähligen Formen, keins ist wie ein Anderes wie kein Mensch einem Anderen gleicht. Man spricht nicht umsonst von der Seele des Feuers, es ist etwas Einzigartiges.
    
    Dennoch kann man drei Arten von Feuer unterscheiden, die in ihrem Wesen so unterschiedlich sind, dass nur ein Laie sie verwechselt, wie er ein Kaninchen mit einem Hasen oder eine Maus mit einer Ratte vergleichen würde. Eins haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie brauchen einen Nährstoff, eine Grundlage auf der sie brennen können und einen Auslöser, sozusagen eine Mutter, die ihnen das Leben schenkt. Ist es einmal ausgelöst ist es nur dadurch wieder zu vernichten, wenn ihm der Nährstoff geraubt wird, der jedoch unterschiedlicher nicht sein könnte.
    
    Die erste Art ist die Konventionelle, ein Lagerfeuer, wenn du es so nennen willst. Ausgelöst durch einen Funken brennt es so lange, wie man ihm genügend Nahrung bereitstellt, die gesammelten Holzstücke. Es ist die am weitesten verbreitete Art und ist den meisten hinreichend bekannt, sodass sie, wenn sie Feuer meinen, diese Art meinen. Die Seele dieses Feuers ist eine wilde und unstete, es breitet sich so schnell wie möglich aus, kommt es in die Reichweite neuer Nahrung übernimmt es diese um wachsen zu können. So hat es eine enorme zerstörerische Kraft, da man es nicht mehr kontrollieren kann, ist es einmal ausgebrochen, ist die ...
    ... einzige Möglichkeit, es zu stoppen, seine Lebensgrundlage zu nehmen: Die Hitze, die Nahrung oder Luft zum Atmen. Deshalb löscht man solche Feuer mit Sand oder Wasser.
    
    Die zweite hat ein wesentlich komplexeres Wesen und ist für viele schon nicht mehr nachvollziehbar. Du hingegen hast es schon erlebt, es sollte dir also bereits bekannt sein. Erinnerst du dich, wie du mich gefragt hast, ob es Magie sein, als ich dich umarmt habe? Dies war der Auslöser für diese Art des Feuers, meine Berührung war der auslösende Funken, der es entfacht hat.
    
    Es ist weder sichtbar, noch für Außenstehende fühlbar, an seiner Hitze kann man sich nicht verbrennen, sei es noch so groß und umfassend. Auch hier ist das Feuer der Liebe nicht nur ein Sprichwort, sondern es ist real, eine Flamme, die man in sich tragen kann, man beschützt sie und wärmt sich an ihr, denn seine Seele ist eine einfühlsame und behütende.
    
    Es breitet sich von sich aus oder hinterlässt einen Aschehaufen, sein Nährstoff sind die Gefühle eines anderen, seiner Liebe. Lässt man sie zu und empfängt sie, so wird dieses Feuer größer und breitet sich aus, denn der Andere hat ihm eine Grundlage zum Leben gegeben. Es geschieht oft unbewusst, doch die Auswirkunken dieses Prozesses sind nachhaltig spürbar.
    
    Wie jedes Feuer braucht es jedoch stetigen Nachschub an Nährstoffen, sodass es kleiner und kleiner wird, je weniger von diesem da ist. Das Feuer erlischt, wenn die Liebe erloschen ist, denn dann fehlen auch die ehrlich geteilten ...
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