Erinnerungen 02
Datum: 15.11.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... du gemacht?"
Erst einmal hatte er sie geheilt und Magie gewirkt, davon hatte sie auch schon gehört. Noch nie jedoch hatte sie gehört, dass ein Magier den Regen steuern konnte, noch dass er Magie für so einfache Zwecke einsetzte, nur um ihr etwas zu verdeutlichen, was er längst gesehen hatte.
„Ein keiner Jahrmarktstrick, nichts besonderes. Fest steht, dass es nicht der Regen war, der das Symbol auf die Straße gemalt hat, es war ein Mensch."
Quinn stand wieder auf und lockerte demonstrativ die beiden schweren Streitkolben links und rechts von seinem Gürtel. Genau wie sie ihren Bogen legte er sie normalerweise nur nachts ab. „Jemand, der definitiv nicht will, dass wir nach Arensfurt kommen", fügte er grimmig hinzu und drehte sich wieder in Richtung der Straße.
Irgendetwas hatte ihr heute Morgen gesagt, sie solle ihren Bogen spannen, nun stellte sich heraus, dass sie Recht gehabt hatte. Das Einzige, was sie ein wenig irritierte, war die absolute Selbstverständlichkeit, mit der Quinn eventuell in eine Falle lief, woher konnte er wissen, dass er überhaupt eine Chance gegen das hatte, was in Arensfurt auf sie wartete? Von einer Sekunde auf die nächste war er wie ausgewechselt gewesen, als interessierte ihn diese Frage nicht einmal.
Er lief mit langen Schritten die Straße entlang, sie hatte keine andere Wahl als ihm zu folgen, wenn sie hier nicht alleine im Regen stehen bleiben wollte. So lief sie ihm hinterher, nicht wissend, was sie erwartete. Es war lange her, ...
... seitdem sie das letzte Mal gezwungen gewesen war, Menschen zu töten, eigentlich hatte sie sich geschworen, dies nie mehr zu wiederholen.
Leicht keuchend holte sie ihn endlich ein und konnte neben ihm nun etwas langsamer laufen. Sein Blick war starr nach vorne gerichtete, wie bei einem Raubtier, dass seine Beute bereits gewittert hat.
„Was ist vor uns? Ich will dich nicht jetzt auf einmal verlieren..."
Sie hatte sich vorgenommen, selbstsicher zu klingen, um ihn nicht auch noch zu verunsichern, versagte dabei jedoch vollständig. Heraus gekommen war mehr ein leises Weinen, das ihr beinahe die Tränen in die Augen getrieben hätte.
So kannte sie ihn nicht, auch wenn das zugegebenermaßen noch nicht lang war. Was war los, dass er scheinbar vollständig den Verstand verloren zu haben schien? Sie hielt ihn an der Schulter fest und blieb stehen, sodass er unweigerlich herumfuhr und ihr mit demselben Blick in die Augen sah, den er beim Laufen aufgesetzt hatte.
„Was ist los?", stammelte sie, der Ausdruck in seinen Augen war beinahe furchteinflößender als ein Sommergewitter in der Ebene.
„Ich will dich doch nur verstehen können!"
Ihre Stimme war zu einem hellen Schrei geworden, der laut über die Ebene schallte.
Seine Gesichtszüge wurden weicher, er wich ihrem Blick aus. Sie versuchte ihn an sich zu ziehen, ihm einen Kuss zu geben, um ihm zu zeigen, dass sie bei ihm war, doch er wehrte sie ab. Als er sprach, hielt er seinen Blick auf den Boden fixiert, als wollte er sie ...