1. Das Bangkok Syndikat 05


    Datum: 08.01.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... wollen?"
    
    Alain runzelte die Stirn.
    
    „Ihr kommt jetzt nicht mit irgendwelchem Kulturscheiß, oder? Würde ich nämlich echt zum Kotzen finden."
    
    Tom grinste breit.
    
    „Wir können doch die Tage nicht nur in irgendwelchen Puffs abhängen, Alter. Sehen wir uns doch ein paar Tempel und Paläste an! Ein großes Museum soll es auch geben."
    
    Alain winkte ab.
    
    „Da halte ich mich lieber an Nori. Die gibt mir sicher interessantere Einblicke in die hiesigen Sehenswürdigkeiten."
    
    Er schien sich über seinen Wortwitz zu freuen. Christian aber ekelte sich regelrecht vor ihm, nie hätte er es für möglich gehalten, dass sich ein Mensch derartig verstellen konnte. Auch wenn er nach wie vor unschlüssig betreffend Alains eigentlicher Persönlichkeit war.
    
    „Jetzt hör endlich mit dem Scheiß auf! Wir sind dran."
    
    Christians Blick wanderte über die zweisprachigen Schautafeln, dann bestellte er bei einem merkwürdigerweise schwer einzuordnenden Thailänder. Oder handelte es sich doch um eine Frau? Dieser oder diese begegnete ihm mit routinierter Freundlichkeit, eher wie ein Roboter wirkend, denn wie ein Mensch. Wie viele Kunden würde er oder sie wohl an einem Tag bedienen müssen?
    
    Sie ließen sich Zeit mit dem Essen. Uaan hatte Familie in Bangkok und wollte diese gern mit Tom besuchen. Der zierte sich ein wenig, willigte aber schließlich doch ein. Etwas schien ihm Sorgen zu bereiten, Christian spürte es deutlich, fragte aber nicht nach.
    
    „Ich mag sie wirklich, Chris. Das ist echt ein ...
    ... Problem für mich.", erklärte sich Tom ihm schließlich.
    
    Sein Freund zeigte sich verständnislos. Uaan war eine hübsche Frau, lieb und zärtlich, ein wahr gewordener Traum, wie er fand. Was musste man in Deutschland für einen Status innehaben, um an solch eine Frau zu kommen?
    
    Sie redeten in ihrer Muttersprache, ein Umstand, der Uaan zu verunsichern schien. So wollte Tom, der dies bemerkte, das Gespräch nicht künstlich in die Länge ziehen.
    
    „Wenn ich sie mit nach Hause nehme, Christian, dann wird sie für ihre Familie erst einmal kein Geld verdienen. Ist dir klar, was das für mich bedeutet? Und selbst wenn sie einen Job in Deutschland findet, würde sie immer, zumindest an ihre Eltern, gefesselt bleiben. Im Moment weiß ich einfach nicht, was ich tun soll. Es tut mir so gut, wenn sie bei mir ist." Uaan legte Tom ihre rechte Hand auf den linken Oberschenkel. Er sah auf sie hinab, ergriff ihre Hand und führte sie an seinen Mund.
    
    Christian aber konnte sich über diese Geste nicht freuen. Die beiden schienen nicht wirklich eine realistische Chance zu haben. Er dachte an Nori. Sie zumindest war sich seiner sicher.
    
    Nachdem sie aufgegessen hatten und der Tisch abgeräumt worden war, hieß es, auf Nori zu warten. Noch über eine Stunde würde sie brauchen, ihr Flieger war noch nicht einmal gelandet.
    
    Alain taxierte ungeniert die vorbeiziehenden Frauen, während Uaan und Tom das Gespräch mit Christian suchten. So verging die Zeit relativ schnell und es kam kaum Langeweile auf.
    
    „Hey! ...
«12...678...15»