Das Bangkok Syndikat 05
Datum: 08.01.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: bySena78
... keinerlei emotionale Regung. Sie hatte etwas von einem autistischen Menschen an sich, wie er fand.
„Ja. Das würde ich wahrscheinlich tun. Aber warum machst du dir Sorgen um ihn, Tom? Frag ihn, ob er nicht mehr bei mir sein möchte!"
Christians Arbeitskollege gab fürs Erste auf. Das zwischen Nori und seinem Freund würde ein Ende finden. Spätestens in zwei Wochen.
„Sie sind da! Wir müssen los!", mahnte die Domina zur Eile.
Alain grinste breit, als er Christians verstörten Blick registrierte. Er war für Nori beinahe zwanzig Minuten angestanden. Als er nun an der Reihe nach hinten blickte, wirkte sie wie stets herrisch und unnahbar. Zumindest nickte sie ihm zu, damit ihr Einverständnis bekundend, dass er unverrichteter Dinge an den Tisch zurückkehren durfte.
Nori führte ihre vier „Freunde" zu einem großen Parkplatz, auf dem bereits ein schwarzer Kleinbus mit verspiegelten Scheiben auf sie wartete. Der Wagen sah ziemlich neu und hochwertig aus. Christian Neugier wuchs mit jeder Minute. Was er wohl noch alles über sein Mädchen herausfinden würde?
Die Schiebetür wurde geöffnet und zwei normal gebaute Thai-Männer stiegen lässig aus dem Wagen. Beide trugen verspiegelte Brillen, über bunten Hawaiihemden schwarze Sakkos und waren mit goldenen Halsketten und Armbändern behängt. An ihren Handgelenken glitzerten mächtige Chronographen, auffällig viele Tätowierungen zierten die Hälse der beiden und verloren sich abwärts unter der Kleidung.
Die Thaidomina nickte ihren ...
... beiden Landsleuten zu und bat die Reisegesellschaft, in den Bus zu steigen.
Alain sprach aus, was Tom dachte.
„Die sehen nicht gerade vertrauenserweckend aus. Sind die wirklich in Ordnung?"
Nori, die zwischen ihm und Christian auf der hinteren Sitzbank Platz genommen hatte, lachte.
„Keine Sorge, sie wurden für ihre Dienste bezahlt, und so lange sind sie Garanten für eure Sicherheit. Niemand in Bangkok legt sich mit der Mafia an."
Tom stöhnte auf. Wo hatte Christian sie da nur reingeritten? Er saß mit Uaan ihnen gegenüber auf der mittleren, entgegen der Fahrtrichtung montierten, mittleren Sitzreihe und zeigte sich sichtlich ungehalten. Seine kleine Thai-Freundin hingegen war blass geworden, warf Nori einen seltsamen Blick zu und enthielt sich jeglicher Wortspende.
„Du quartierst uns aber nicht bei der thailändischen Mafia ein, oder?"
Nori zeigte sich weiterhin amüsiert.
„Es wäre die chinesische, Tom, wenn überhaupt. Nein, keine Sorge. Ich bringe Euch bei einem Freund von mir unter. Er ist Jurist mit besten Beziehungen. In Bangkok kommt man nicht weit, wenn man nicht viele Freunde hat."
Christian sah vor zu den beiden Männern, welche sich in einer fremden Sprache unterhielten. Dass Nori etwas mit Kriminellen zu tun hatte, behagte ihm überhaupt nicht.
Nach einer etwa einstündigen Fahrt bog der Wagen in eine Auffahrt ein und hielt an. Der Beifahrer stieg aus, ging auf ein mächtiges Tor zu und drückte dort auf den Knopf der Gegensprechanlage. Kurz darauf ...