Schillers Faust 03
Datum: 02.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byhankathi
... paar Sekunden auf ihre verlockenden Brüste geheftet.
„Seit wann macht dir sowas Spaß?"
„Was meinst du mit ‚sowas'?" fragte Anne zurück, obwohl ich sicher war, dass sie wusste, was ich meinte.
„Na, als wir noch Sex hatten und es langsam langweilig wurde, habe ich doch tausendmal was vorgeschlagen, aber du hast ja schon geschrien, ich bin pervers, als ich dich nach Jahren mit Kuschelsex in Missionarsstellung endlich mal zu Verkehr a tergo überredet hatte, und dann etwas Leben in die Bude bringen wollte, indem ich meinen Finger nur mal ganz vorsichtig in dein Poloch wandern ließ. Geschweige denn, wir hätten mal Analverkehr gehabt. Stattdessen hatten wir irgendwann gar keinen Sex mehr. Alles, woran du offenbar jetzt Spaß hast, hättest du doch auch mit mir haben können."
„A tergo! Poloch! Analverkehr! Wenn ich den Scheiß schon höre! Das heißt von hinten nehmen! Betonung auf nehmen! Und ein Arschloch heißt Arschloch oder meinetwegen Rosette. Und wenn du meinen Arsch ficken willst, dann fick meinen Arsch, aber laber mich nicht vorher voll, ob wohl ‚gegebenenfalls Analverkehr eine Option' ist! Und abgesehen davon wolltest du ja auch immer was anderes. Ich war so oft total heiß aufs Arschficken, aber du hast es nicht gemerkt, oder wolltest plötzlich Fesselspiele - aber erst über ein Safeword diskutieren -, und als ich mich darauf einlassen wollte, hattest du schon wieder eine andere tolle Idee. Hast du eine Ahnung, wie mich das genervt hat, und wie lächerlich ich es ...
... finde, dass du ständig über Sex reden willst, statt welchen zu haben?"
Anne war laut geworden, und ich war überrascht, dass ich sie offenbar richtig wütend gemacht hatte.
„Du Schlappschwanz!", warf sie mir zornig an den Kopf und traf mich hart.
„Und wieso bin ich ein Schlappschwanz?", fragte ich beleidigt.
„Weil du einfach nicht weißt, was du willst."
„Wie jetzt? Wenn ich nicht wüsste, was ich will, hätte ich meinen Job nicht, hätten wir das Haus nicht, das Auto nicht, und Lukas hätten wir wohl auch nicht. Denn dann hätte ich dich nicht." Jetzt wurde auch ich laut, weil ich mich ungerecht behandelt fühlte.
„Dann hättest du mich nicht gehabt, meinst du wohl. Vergiss doch den Job und das Haus und das Auto! Wenn's um mich und Sex ging, wusstest du nie, was du willst."
„Weil ich alles mal ausprobieren will. DU bist doch der Grund, dass wir aufgehört haben, Sex zu haben! DU hast doch nie gesagt, was dir Spaß macht! Mein Problem war, dass ich nicht wusste, was DU willst! Aber jetzt weiß ich's ja! NOTGEILE SCHLAMPE!", schrie ich jetzt und wurde noch wütender, als ich sah, dass Anne meinen Ausbruch mit einem kleinen, erregten Lächeln quittierte, um mich sofort darauf wieder kühl zu mustern.
„Ich gehe jetzt", antwortete sie ungerührt und wandte sich abrupt zum Gehen. „Schönen Abend noch, Schlappschwanz!"
„BLEIB GEFÄLLIGST HIER!", brüllte ich und setzte mich auf - bereit, aufzuspringen, um sie zu stoppen, doch sie blieb tatsächlich sofort stehen, drehte sich aber ...