Die Schlaglochpiste am Schwesternheim
Datum: 08.01.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Luftikus
... verkündete Claudia hoch offiziell in die Kamera. Rolling Fellatia drehte sich zur Kamera, wiederholte kurz die Aussage der Stationsschwester, um dann höchst analytisch die Frage aufzuwerfen, wie verzweifelt diese Frauen sein mussten, dass sie derartige Entwürdigungen ohnmächtig akzeptierten.
Die hinterlistige Nachwuchsjournalistin endete ihren Bericht mit der Feststellung, dass drei der Krankenschwestern in Bälde vollkommen nackt, ohne jegliche Unterwäsche vor den Bauarbeitern stehen. Sie würde sich dann selbstverständlich wieder melden, um ihr journalistischen Pflicht zur objektiven Berichterstattung nach zu kommen. Schnitt, es folgte die Werbepause. Den überrumpelten Krankenschwestern blieb keine Gelegenheit zum live gesendeten Widerspruch.
„Und wer von Ihnen wird sich so zeigen, wie sie geboren wurde?“ Die kurz zuvor noch fröhlichen Gesichter erstarrten. „Was?“ Die Krankenschwestern verstummten, blickten sich hilflos an. Schockiert realisierte Claudia, das sie erneut rein gelegt wurde. Sie ärgerte sich mächtig über sich selbst. Irgendwer musste ihnen doch glauben, sich ihrer Sache annehmen. Der Bürgermeister. Wenn einer dieser Journalistenschlange Einhalt gebieten konnte, dann er.
Die Krankenschwestern stürmten auf den Politiker, kreisten ihn ein, um dem Volksvertreter ihr Leid
vorzutragen. Der blickte verängstigt aus dem Augenwinkel, ob sich eine Kamera auf ihn richtete. Ein Pressefoto mit den Damen in Unterwäsche könnte sein mühsam aufgebautes ...
... innerparteiliches Image verhageln. Mit seinen Parteifreundinnen, den sittenstrengen Damen der Frauenorganisation war nicht gut Kirschen essen, sobald die nur den kleinsten Verdacht einer sexistischen Übertretung hegten.
Dann erfüllte sich sein schlimmster Albtraum. Aus einem verhärmten grauen Gesicht blitzten ihn, böse entrüstet die Augen der Oberstudienrätin Meier an. Kopfschüttelnd gab die Vorsitzende der giftspeienden Weiberversammlung seiner Partei dem Bürgermeister ihre Abscheu über sein Machogehabe kund. Auf der nächsten Parteiversammlung erwartete ihn ein Scherbengericht in Form einer derben Protestresolution.
Dem Lokalpolitiker dämmerte, dass sie in ihrem Eifer öffentlich dazu aufrufen würden, ihn nicht zu wählen. Ein Politprofi schaltet schnell, stellt sich geschickt auf die veränderte Lage ein. Er ging zur Flucht nach Vorne über. Für jede verlorene Stimme einer empörten Oberstudienrätin würde er nun zwei Stimmen hinzu gewinnen, die eines Bauarbeiters, und die einer Krankenschwester.
Mit seinem einstudierten, alles einnehmenden Lächeln drängte er sich vor die Menschenmenge. „Meine lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger, verehrte Krankenschestern, mit großer Freude kann ich Ihnen Mitteilen, dass sich unsere Baustadträtin Frau Irka Wolmoerts-Grünheide mit Ihrer fantasievollen Aktion solidarisiert, und sich als erste der drei geforderten Damen sich vollständig ihrer Kleidung entledigen wird.“
Die Krankenschwestern klatschten zustimmend, die Baustadträtin versteinerte. Der ...