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Die Schlaglochpiste am Schwesternheim
Datum: 08.01.2019, Kategorien: Medien, Autor: Luftikus
... Journalisten Staatsmänner und Verbrecher zu finden sind. Der Chefredakteur sah sich stets auf der Seite der Staatsmänner, hielt sich aus dem schmutzigen Angelegenheiten raus. Nun griff er zum Handy, einen kleinen dreckigen Anruf zu erledigen. Die Zukunft des Journalismus sollte nicht den Rollings Fellatias ihrer Generation gehören. „Wir bevormunden unsere Mitarbeiterinnen nicht. Darin unterscheiden wir uns als modernes Unternehmen im Bereich der medizinischen Dienstleitungen deutlich vom patriarchalischen Gebaren der Kliniken in kirchlicher Trägerschaft.“ Schon im dritten Jahr betrieb der landesweit agierende Konzern das ehemals evangelische Krankenhaus. Die PR Abteilung verordnete ein weltoffenes modernes Image, weg vom Muff der einstigen gestrengen Ordensschwestern. Da passte die geplante Aktion der Krankenschwestern gut ins PR Konzept. So dachte der Mitvierziger im dunklen Sakko und weißen Hemd ohne Krawatte nicht daran, den kritischen Einwürfen der jungen Journalistin in seinem Büro zuzustimmen. Rolling Felatita blickte über die Schulter des Geschäftsführers durch das Bürofenster auf die weißen Kleidchen der Krankenschwestern, die in einiger Entfernung zwischen den Bauarbeitern durch huschten und Kaffeebecher verteilten. Sie wusste, dass die Schwestern nicht strippen wollten, verstand es jedoch, durch wiederholtes kritisches Nachfragen beim Geschäftsführer den Eindruck zu erwecken, dass seine weiblichen Angestellten fest zu Strip entschlossen wären. Das ...
... war Teil ihres Plans, die Schwestern doch noch zum Strippen zu bringen. Rolling Fellatia wollte ihre Story. „Und Sie fürchten nicht um den guten Ruf Ihres Standortes?“ Der Mitvierziger öffnete den obersten Knopf seines weißen Hemdes. „Aber Felicita, wir leben nicht mehr in den Fünfzigern. Da werden Sie mir sicher zustimmen. Wir wollen weg von der überholten Strenge der Kabol schwingenden Stationsschwestern. Das streckt doch nur unsere aufgeschlossen lebenden Kundenschichten ab. Ich verspreche mir von dieser Aktion einen durchaus positiven Werbeeffekt für unseren Standort.“ Wieder blickte Rolling Felatita auf die weißen Schwesternkleidchen. Schon bald würden sie zu Boden fallen. „Fürchten Sie keine Klagen wegen sexueller Nötigung, wenn Sie Ihre weiblichen Angestellten derart entblößt für PR Aktionen Ihres Konzernes mißbrauchen?“ Gekonnt gelassen lächelte der Geschäftsführer den Anwurf weg. „Aber Felicita, da müssen Sie etwas falsch verstanden haben. Diese zugegeben eigenwillige Aktion beruht rein auf privater Eigeninitiative der Krankenschwestern. Die Geschäftsführung dieses Standortes ist darin in keiner weise involviert.“ Mit einem streng vorwurfsvollen Gesichtsausdruck hielt Rolling Felatita das kleine Gehäuse mit dem aufgesteckten Mikrofon in die Höhe. „Da sagt der Speicher meines Aufnahmegerätes etwas anderes. Da ist etwas von positiven Werbeeffekten zu hören. Insbesondere die weiblichen Zuschauer unseres Nachrichtensenders werden sich bestimmt sehr für unsere ...