Magische Begegnung 1
Datum: 09.01.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Anonym
... Etwas zu verkaufen.β
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Die Menschen HABEN Träume und wir zeigen ihnen Möglichkeiten, wie sie das Gefühl haben können, ihren Träumen und Wünschen ein Stück näher kommen können. Das kleine Glück sozusagen.β
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Wenn es denn im Konsum besteht.β antwortete sie mit einem Seufzer.
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Nein, es sind doch die kleinen Sehnsüchte, die unser Leben bestimmen. Die nach Geborgenheit, einer Tasse Tee am Abend, nach Freiheit und der großen weiten Welt β¦ Das Gefühl glücklich zu sein eben.β
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Und ihr verbindet diese Sehnsucht nach Glück mit Konsum.β
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Es ist doch nur ein Angebot, eine Einladung über dieses Angebot nachzudenken. Wird ein Wunsch geweckt, dann hat er im Verborgenen doch schon bestanden. Werbung macht ihn nur bewusst. Bei einem Foto von dir ist es doch auch nicht anders. Es spricht Menschen an oder nicht. Es ist eine Einladung darüber nachzudenken. Man lässt sich darauf ein oder nicht.β
Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis sie plötzlich zu mir sagte:
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Komm mit, ich will dir etwas zeigen.β
Wir zahlten und sie nahm meine Hand.
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Wohin gehen wir?β wollte ich wissen.
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Das wirst du schon sehen.β
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Aber...β
Sie fiel mir wieder ins Wort: βWillst du mir vertrauen und nicht immer Fragen stellen?β
Ich nickte, nicht ohne Bedenken, und wir gingen.
Wir fuhren ein paar Stationen mit dem Bus einer Linie, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Dann führte sie mich durch nicht enden wollende Häuserzeilen aus der Zeit des ...
... 19. Jahrhunderts. Ich hätte sie fragen sollen, wie weit es denn ist, dachte ich mir. Nach einer ganzen Weile mischten sich in meine Glückseligkeit erste Zweifel. Ich wohnte erst seit knapp einem Jahr in der Stadt und kannte außer meiner Wohnung, der Firma, der Innenstadt und den Einkaufsmöglichkeiten nicht viel. Ich hatte kaum noch eine Ahnung, wo wir uns befanden. Der Weg schien keine Ende nehmen zu wollen.
Es begann zu dämmern.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, als es schon ziemlich dunkel war und wir den Stadtrand erreicht hatten, blieb sie vor der Tür eines alten 3-stöckigen, mit wildem Wein fast gänzlich zugewucherten großen Hauses stehen. Kunstvoll geschmiedete, aber schon leicht angerostete Zaunfelder begrenzten das Anwesen. Kein Briefkasten, keine Klingel. Rings um das Haus standen ein paar alte Bäume und auch ansonsten machte das Grundstück den Eindruck, als hätte sich die Natur dieses Stückchen Stadt schon zu einem großen Teil zurück erobert. So weit man noch sehen konnte, rankte und wucherte Grün in all seinen Erscheinungsformen. Das Anwesen schien sehr groß zu sein.
Ich sah sie fragend an.
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Nein, das ist nicht meins. Meine Tante hat mich hier aufgenommen als ich... Aber lassen wir das.β winkte sie ab.
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Als du was...?β wollte ich wissen.
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Sei nicht so neugierig. Das gehört zu den Dingen, die noch Zeit haben.β Dabei tippte sie lächelnd mit dem Zeigefinger auf meine Nasenspitze.
Sie holte einen Schlüsselbund heraus.
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Soll ich..?β ...