1. Magische Begegnung 1


    Datum: 09.01.2019, Kategorien: Medien, Autor: Anonym

    ... bedeutet dagegen Nacktheit?β€œ wollte sie wissen.
    
    β€ž
    
    Schutzlosigkeit, Unsicherheit, Ausgeliefert sein.β€œ fiel mir dazu ein.
    
    β€ž
    
    Aha, der Bekleidete dominiert, der Nackte schämt sich, ist schutzlos und ausgeliefert. Ist das so?β€œ
    
    β€ž
    
    Ja, weil der nackte Mensch den Schein nicht wahren kann. Er hat nichts mehr, hinter dem er sich verbergen kann. Er ist verletzlich und nur noch auf sich selbst gestellt.β€œ
    
    Sie ließ eine Pause, musterte mich von oben bis unten und dann sagte sie ganz unverblümt: β€žIch möchte dich gern nackt fotografieren! Bist du bereit?β€œ
    
    β€ž
    
    Ich fürchte nicht ganz.β€œ gab ich etwas erschrocken zurück.
    
    β€ž
    
    Warum nicht? Was hast du zu verbergen?β€œ
    
    β€ž
    
    Wir kennen uns doch kaum.... Es kommt so plötzlich...β€œ verteidigte ich mich.
    
    β€ž
    
    Was willst du scheinen, das du nicht bist?β€œ fragte sie lauernd. β€žWas willst du mir vorspiegeln?β€œ
    
    Ich war etwas aufgebracht: β€žIch will nichts vorspiegeln, aber ich finde, dass mir das doch ein wenig sehr ins....β€œ Mir fehlten die Worte.
    
    β€ž
    
    Hast du etwa Angst?β€œ fragte sie ganz ruhig.
    
    β€ž
    
    Angst? Nein, aber ich fühle mich als Objekt behandelt. Als Testperson für deine Experimente. Bin ich das etwa? Hast du mich deshalb in dieses Haus gebracht?β€œ
    
    β€ž
    
    Hör zu! Ich habe dich hierher mit genommen, weil in deinen Augen etwas war, das meine Neugier geweckt hat. Ich glaube, dass du sogar mein Schlüssel sein könntest. Ich will es einfach wissen. Also zeig dich - nackt und ohne Schein! Ich will sehen wer du ...
    ... bist.β€œ
    
    Ich war verwirrt. β€žIch habe mir das hier mit dir irgendwie... romantischer vorgestellt.β€œ
    
    β€ž
    
    Ach so romantischer der Herr...β€œ sagte sie ironisch β€žWeißt du, es werden noch ein paar Monate vergehen, dann bin ich 30. Ich will wissen, woran ich bin. Für romantische Träumereien spätpubertärer Jünglinge habe ich keine Zeit. Ich will wissen, was in dir steckt. Also zeig dichβ€œ
    
    Ich war ernüchtert. Diese Frau gefiel mir und sie hatte mich längst in ihren Bann gezogen. Ich spürte, dass sie irgendwann bekommen würde, was sie jetzt von mir verlangte, aber das ging mir dann doch zu schnell.
    
    β€ž
    
    Und das muss wirklich gleich heute sein?β€œ fragte ich zweifelnd.
    
    Sie schien das für ein Einlenken zu halten, musterte mich und antwortete: β€žNein...., natürlich nur wenn du es auch willst. Ansonsten, kannst du von mir aus heute angezogen bleiben.β€œ Dann fügte sie hinzu: β€žKleider haben ja auch den Vorzug, dass man sich in eine Rolle hinein versetzen kann, wenn man möchte.β€œ
    
    Ich stand auf und ging langsam an den Regalen und Kleiderständern entlang. β€žWo ist das alles her?β€œ wollte ich wissen.
    
    β€ž
    
    Ich stamme aus einer alten Familie von Sammlern.β€œ
    
    β€ž
    
    Sind das Originale?β€œ
    
    β€ž
    
    Nicht Alles, aber ziemlich Vieles ist ziemlich original.β€œ trumpfte sie auf.
    
    Sie überlegte kurz, dann fragte sie: β€žWen würdest du gern mal darstellen, wenn du die Wahl hättest?β€œ
    
    β€ž
    
    Hm, weiß nicht. Einen König aus früheren Zeiten vielleicht oder einen Seefahrer oder Entdecker. So was in der ...
Β«12...8910...Β»