1. Feenzauber Teil 01


    Datum: 18.01.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byNucleus

    ... entlehnt. Auch Vermieter, die willige „Sklaven" brauchten, gab es wie Sand am Ostseestrand und die kostengünstigen WGs waren allesamt ausgebucht und kamen somit für ihn nicht mehr in Frage.
    
    Was blieb ihm anderes übrig, als sich auf die Umgebung der Stadt zu konzentrieren. Eine kleine Anzeige in der Zeitung von heute, fast hätte er sie übersehen, weil sie in der Rubrik „Stellenangebote" stand, versprach für ein bisschen Gartenarbeit auch die Möglichkeit günstig ein Zimmer zu mieten. Martin war gern an der frischen Luft und Gartenarbeit kannte er schon von zu Hause. Den Garten seiner Eltern hatte er stets mit Hingabe gepflegt, ließen sich darin doch viele schöne Wildblumen und Krabbeltiere fotografieren. Auch der alte Apfelbaum, in dessen Schatten er gerne von der Gartenarbeit ausruhte, war ein dankbares Fotoobjekt. In einem Schülerwettbewerb hatte er mit einem Jahreszeitenbild des Baumes den ersten Platz belegt. Dass er unter dem Baum sitzend auch unentdeckt die Nachbarstochter beobachten konnte, wenn sie sich hüllenlos auf der Terrasse sonnte, das verschwieg er geflissentlich vor seinen Eltern.
    
    Spontan entschied er sich, die Möglichkeit unter die Lupe zu nehmen. Auf seine Tante hatte er wirklich keine Lust. Schnelles Handeln war angesagt, denn es würde nicht lange dauern, bis unliebsame Konkurrenten ebenfalls auf dieses verlockende Angebot aufmerksam würden. Aufgeregt tippte er die Nummer ins Telefon.
    
    - Der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm. -
    
    Eine ...
    ... jugendlich klingende, weibliche Stimme am Telefon verriet ihm, dass er der Erste sei, der sich nach dem Zimmer erkundigte. Sie vereinbarten einen Besichtigungstermin am frühen Nachmittag, was ihm sehr gut passte, denn so war es ihm möglich, sich nachher noch in der nahen Kleinstadt einen Fotoladen anzuschauen. Für sein Hobby brauchte er auch während des Studiums Nachschub an Filmen und Fotozubehör. Dass die Ladenbesichtigung auf ihn noch eine nachhaltige Wirkung entfalten sollte, konnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht erahnen.
    
    Martins Aufregung stieg von Minute zu Minute. Ruhelos lief er wie ein Tiger im Käfig in der elterlichen Wohnung hin und her. Seine vom Einkauf zurückkehrende Mutter beendete seine „Tour de Wohnung."
    
    „Kannst du mir mal den Einkaufskorb aus dem Auto holen, der ist mir zu schwer?" schickte sie ihn erst mal aus dem Haus. Mit großen Augen starrte er sie an, als käme sie aus einer anderen Welt und mechanisch wie ein Roboter, folgte er unwidersprochen ihrer Aufforderung.
    
    Als er vollbepackt zurückkam, war sein Gesichtsausdruck schon deutlich entspannter. Vielleicht hatten seine sambatanzenden Gedanken diese Unterbrechung einfach gebraucht, um sich in den richtigen Gehirnschubladen wieder einzuordnen.
    
    „Mama, kann ich heute das Auto bekommen", waren seine ersten Worte, als er den Einkauf in der Küche abstellte.
    
    „Moment, mein Sohn! Jetzt setz dich erst einmal hin und dann erzählst du mir der Reihe nach, was in der Zwischenzeit passiert ist", dirigierte ...
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