Der Bademeister 9v9
Datum: 27.01.2019,
Kategorien:
Betagt,
Autor: bynachtaktiv
... verbracht hatten. Hatte ihr da Felix nicht durch die Blume gesagt, daß er sich eine Beziehung mit ihr vorstellen könne?
Warum hatte sie gezögert ihm zu antworten?
Weil sie da noch nicht bereit war! Weil sie an diesem Abend noch nicht das sehen konnte -- oder wollte? -- wofür Roland nicht mal eine Stunde gebraucht hatte. Felix wußte es von Anfang an, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.
Und in dieser Sekunde wußte Sabine, was sie zu tun hatte.
*
Als ihr Bahnhof angekündigt wurde, begann Sabine ihre Sachen zusammen zu räumen. Sie schlüpfte in ihre Schuhe, legte ihre Cosmo obenauf in den Rolli und zog den Reißverschluß zu. Dann schaute sie aus dem Fenster und sah erste bekannte Gebäude.
Der Zug hatte sein Tempo stark verringert und im Schritttempo rollte er an den Bahnsteig heran. Sabine wollte gerade aufstehen, da sah sie Felix am Bahnsteig stehen. Zuerst dachte sie, sie hätte sich getäuscht, aber in der Tat, dort stand Felix. Mit einer langstieligen Rose in Zellophan blickte er abwechselnd nach links und rechts, um sie nicht zu verpassen.
"Hallo Felix ... huhu ... ", rief sie aufgeregt noch in der Zugtür stehend und winkte mit der Hand.
Felix beeilte sich zu ihr zu kommen und als erstes half er ihr den Koffer und die Tasche herauszuheben. Mit den Worten: "Ich freue mich so, daß du wieder da bist", reichte er ihr die Rose und drückte ihr einen Kuß auf die Lippen.
Sabine kullerten erste Tränchen über die Wangen.
"Ich fühl mich wie ein Teenager", ...
... lachte sie und zog geräuschvoll die Nase hoch. "Tschuldigung ... ", nuschelte sie, bevor sie sich mit seinem Taschentuch erst die Tränen wegwischte, dann die Nase schneuzte.
"Na, komm erst mal mit. Ich fahre dich nach Hause."
Als sie im Auto saßen und Felix routiniert den Wagen durch den Verkehr lenkte, vergrub Sabine ihre Nase zwischen die Rosenblätter.
"Sie duftet herrlich", schaute sie Felix liebevoll an.
"Mit Liebe gekauft ... ", scherzte Felix und strich mit der Rechten kurz über ihren Oberschenkel.
"Sehen wir uns heute Abend?", fragte sie etwas ängstlich.
"Ist dir das denn nicht zuviel?"
"Überhaupt nicht! Ich würde mich sogar sehr darüber freuen!"
"Ich könnte dich ausführen. Was hältst du von dem neuen Jugoslawen?", meinte Felix und schaute kurz zu ihr hinüber.
"Nein. Laß uns zu Hause bleiben. Wir können uns ja was bestellen." Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Ich muß dir sowieso noch was sagen."
Felix schaute sie kurz an, und als sie sah, wie sich auf seiner Stirn die ersten Falten zeigten, sagte sie: "Keine Angst! Wird schon nicht so schlimm werden", lächelte sie ihn an und legte ihm die Hand auf den Oberschenkel. Dann ließ sie sie kurz in seinen Schoß gleiten, um sie sofort mit einem: "Konzentriere dich lieber auf die Straße", wieder zurückzuziehen.
"Erst anspitzen und dann fallen lassen ... das ist SO gemein", grinste Felix, dann bog er in ihre Straße ein.
Nachdem er ihr die Sachen hochgetragen hatte, fielen sie sich ...