Geliebter Dämon 05: Lila
Datum: 14.02.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byPhiroEpsilon
... nicht erwartet. "Ich darf" hatte er gesagt.
"Ich werde dich nicht bitten", fuhr er fort, "mir zu vertrauen. Das hast du schon viel mehr getan, als ich hoffen konnte. Was mit dir geschieht, ist völlig normal."
"Von der verklemmten Tussi zur Nymphomanin in zwei Tagen", knurrte ich ihn an. "Für mich ist das nicht normal. Und so, wie du dich ausdrückst, geht es noch weiter. Was ist mit mir geschehen?"
Er zögerte, suchte wohl nach Worten. "Du wirst erwachsen. Etwas ... verspätet."
Ich runzelte die Stirn. "Ich bin sechsundzwanzig. Ich sollte seit mindestens fünf Jahren erwachsen sein."
Er zuckte nur die Schultern. Ich hatte das Gefühl, er hatte schon mehr gesagt als ihm — von wem auch immer — erlaubt war.
"Wer bist du?", fragte ich.
Er zuckte wieder die Schultern.
"Ist das hier ein Bordell?"
Er lachte auf. "Nein, nein. Ich wohne und arbeite hier, meine Praxis ist im anderen Flügel. Lila führt mir den Haushalt und holt sich ab und zu eine Tracht Prügel ab. Ich hoffe nur, du hast sie nicht zu sehr verzogen. Normalerweise muss sie mehr als nur frech zu mir sein für ihre Belohnung."
Ich prustete los. Genauso war die Kleine mir vorgekommen. Doch dann wurde ich wieder ernst. "Ich konnte spüren, was sie von mir wollte."
Er nickte. "Das gehört dazu."
"Ich habe — wie soll ich das ausdrücken — Energie aus ihr gezogen. Bin ich ein Vampir?"
"Nein", sagte er bestimmt. "Diejenigen, die dir deine Energie geben, tragen keinerlei Schaden davon. Es ...
... intensiviert ihre Orgasmen, und es kann auf die Dauer schon ein bisschen süchtig machen. Aber nicht schnell und nicht unwiderruflich. "
"Ich ..." Ich holte tief Luft. "Ich war gestern mit einem Mann zusammen. Absolut unterwürfig. Er wollte viel mehr gedemütigt werden, als ich bereit war, ihm zu geben."
Lutz nickte wortlos.
"Wir kamen gleichzeitig."
Jetzt rutschten seine Augenbrauen nach oben.
"Und irgendwie bildete sich eine Art Energieschleife. Ich empfing und strahlte aus."
"Das nächste Mal kämpf dagegen an!", sagte Lutz so ernsthaft und bestimmend wie er es bisher nicht getan hatte. "Das ist gefährlich. Es war wie ein Rausch, ja? Du hast alles getan, was er im tiefsten Innern wollte, ohne darüber nachzudenken?"
"Ich ..." Meine Stimme brach. "Ich hätte ihn beinahe umgebracht. Meine Hände lagen um seinen Hals, und er bekam keine Luft mehr."
Er nickte langsam. "Du sagtest 'beinahe'?"
"Ich war mit einem Schlag komplett nüchtern. Als hätte mich jemand wachgerüttelt."
Ich blickte ihn an, und sah überraschtes Verstehen in seinen Augen aufblitzen. Doch auch diesmal sagte er nichts. Und
seine
Gedanken und Gefühle waren wie in einem Safe verschlossen.
Ich wartete einige Zeit, doch es kam keine Erklärung. Also wechselte ich das Thema. "Also, was bist du eigentlich außer Psychotherapeut? Ein Mädchenhändler? Sind Lila und 'die anderen' deine Sklavinnen."
Er lachte wieder auf. "Immer noch daneben. Total daneben. Lila ist alles andere als eine ...