1. Die Schrecken der Sklaverei 02


    Datum: 11.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byWriteFantasy

    ... der ein Schild prangte, auf dem in schwungvoller Schrift Bibliothek stand.
    
    Die Tür öffnete sich knarzend. Zur Sicherheit sah er nochmal über seine Schulter. Als er den von Staub durchschwängerten Raum betrat, in dem nur ein Kerzenleuchter an der Wand brannte, stellte er erleichtert fest, dass außer ihm niemand in der Bibliothek anwesend war. Für einen Moment befürchtete er, Humbald in der Bibliothek anzutreffen. Dieser verbrachte hier unzählige Stunden, sehr zur Freude seines Vaters, der den Rat dieses eigensinnigen Gelehrten über die Jahre zu schätzen gelernt hatte.
    
    Um genau zu sein, konnte er nicht einmal mit absoluter Gewissheit sagen, ob Humbald nicht auch zu den Verrätern gehörte, denn er hatte die Sklavin schließlich für ihn ausgesucht. Obendrein handelte es sich um eine Sklavin, die vom abgebrannten Gehöft stammte und gehörte somit zum potentiellen Kreis der Verdächtigen.
    
    Für seinen Geschmack, zuviel Zufälle. Daher konnte er nicht abschätzen, wie die Sache ausging. Vermutlich blutig. Doch er beschloss diese Gedanken vorübergehend beiseite zu schieben und sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren.
    
    Obwohl sein Aufenthalt hier schon einige Jahre her ist, kam er sehr schnell wieder mit dieser eigenwilligen Struktur zurecht. Damals hatte er Humbald beim sortieren und Katalogisieren der Bibliothek geholfen.
    
    Zielstrebig ging er in Richtung eines Regales, dass von der Beschaffenheit des Holzes, deutlich älter als das der anderen aussah.
    
    Der Inhalt dieser ...
    ... Bücher beinhaltete auch Wissen über Gifte und so hoffte er, etwas über dieses ominöse magische Gift in Erfahrung zu bringen.
    
    Sein Zeigefinger tippte suchend auf einige Buchrücken, bis er schließlich ein grün eingebundenes Buch aus dem Regal nahm.
    
    Er nickte bestätigend, als er das Buch vom Staub befreite und den gewünschten Titel im Kerzenlicht las: Alchemie und Gifte.
    
    Seine Finger glitten forschend über die vergilbten Seiten des Buches. Da er nicht den Namen des Giftes kannte, gestaltete sich die Suche schwieriger als gedacht. Die Symptome trafen auf gut zweihundert Gifte zu. Zeit war ein Luxus, den er nicht hatte und konnte daher nicht stundenlang dieses Buch studieren.
    
    Mit Sicherheit würde seine Abwesenheit bald bemerkt werden, was der Hexe mit Gewissheit nicht verborgen blieb.
    
    Aus heiterem Himmel, dachte er an Bratak. Er sinnierte einen Moment darüber, in wie fern dieser ihm in seiner misslichen Lage helfen könnte. Von seinen Untergegebenen ist er womöglich der Einzige, dem er noch vertrauen konnte. Bratak hatte zwar mit Giften nichts am Hut, doch hatte er für die meisten Situationen einen guten Rat parat. So beschloss er, Bratak am nächsten Morgen aufzusuchen.
    
    Am nächsten Morgen machte sich Derelor früh auf dem Weg zum Haupthaus der Sklavenhändler, dass am nördlichsten Punkt der Bucht lag. Schon in der Vergangenheit kam er stets gerne hierher, denn hier galt nicht die strenge und in seinen Augen äußerst lästige Hofetikette. Dieser konnte er beileibe nichts ...
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