Lydia 03
Datum: 13.03.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... wollte gerade läuten? Die Eltern. Amara wusste es nicht besser, sie führte die beiden über die Terrasse, wenigstens nicht durchs Schlafzimmer, zum Kaffeetisch.
Sehr kurze Überraschungspause, dann ein greller Schrei:
„Alexandros!"
„Amalie!", brummte Papa Papandopulus.
„Du musst Lydia sein", bequemte sich auch Mama Alkmene.
Amara nahm einfach den nackten Ingo in den Arm und besah sich das Schauspiel fast andachtsvoll. Amalie und Alexandros lagen sich unvermittelt in den Armen. Dass sie sich heftig küssten, war wohl unvermeidlich. Mama Alkmene bestaunte erst Lydia, die ihrer Tochter Amara nun wirklich zum Verwechseln ähnlich sah. Dann bemerkte sie die Küsserei zwischen ihrem Mann und Amalie. Sie wollte etwas sagen.
„Denk an Eros!", zischte Amara nur und die Mutter verstummte.
„Ich hab dich nie vergessen!", schluchzte Amalie.
„Ich dich auch nicht", meinte Papa Alexandros zufrieden.
„Und ich bestelle jetzt das Abendessen für uns alle", kicherte Amara.
„Dann ruf' bitte Eros an. Er soll auch kommen. Um die Großfamilie zu komplettieren", bat Alkmene ihre Tochter.
„Und sag beim Service, Philipos soll servieren", gab ihr der Papa noch den Auftrag.
Letzteren Auftrag verstand keiner so recht.
Und zweitens kommt es ...
Es war eine tolle Feier, welche die Familie Papandopulus da abzog. Gut, Mama Amalie gehörte ja nicht so richtig dazu, aber scheinbar hatte Mama Alkmene nicht viel dagegen einzuwenden. Kein Wunder, sie hatte heute Eros, den Bruder ...
... ihres Mannes, als
ständigen
Begleiter. Nicht nur Lydia, auch deren Schwester Amara sahen es sehr wohl, dass es zwischen Onkel und Mutter sehr viele Küsse gab. Papa Alexandros bemerkte es nicht; er war viel zu sehr mit seiner alten Liebe Amalie beschäftigt.
Lydia war heute Gönnerin, wenn auch nicht ganz uneigennützig: Sie fand, dass dieser zusätzlich herbeigerufene Philipos, ein ganz schnuckeliges Kerlchen war. Schnell hatte sie ihn soweit, ihn in eine kleine Kussschlacht zu verwickeln. Nur zu bald spürte sie genau, dieser Philipos entsprach wohl auch ihren sonstigen Wünschen, die gerade in diesem Urlaub bei ihr so richtig offensichtlich wurden. Der Griechenjunge bekam eine mächtige Beule in der Hose. Doch Lydia war irgendwie gewarnt. Bevor sie sich mit Philipos näher einlassen wollte, musste Vater Alexandros befragt werden. Sie passte einen geeigneten Augenblick ab, ging zu ihm hin und fragte:
„Ist dieser Philipos womöglich auch verwandt mit mir, ist er ein Sohn von dir?"
„Ahm", stotterte Papa Alexandros. „Sohn nicht. Verwandt mit dir? Lass nachdenken", kam es dann aber doch grinsend aus seinem Mund.
„Kein Sohn? Das ist die Hauptsache", seufzte Lydia erleichtert.
„Aber einer von Eros, meinem Bruder. Ein
geheimer
, anders als bei Amalie - ahm - deiner Mutter und mir. Er war nie Gastarbeiter. Aber schlimm war es schon, die Mutter war eine junge hübsche Türkin. Die beiden schafften es jedoch, alles unter dem Teppich zu halten. Mit Hilfe eines Popen. Der ...