Lydia 03
Datum: 13.03.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byrokoerber
... kannte da eine Griechin, die wollte ein Kind, aber es klappte nicht. Nun bekam sie eines, du verstehst ..."
„Und ich dachte, bei euch auf dem Lande, gehe alles gesittet zu", musste Lydia jetzt doch lachen. Aber ... aber ... wenn Eros der Vater ist, dann ist Philipos ja doch ..."
„Ach weißt du", grinste jetzt Alexandros. „Das ist so lange her, dazu so unbekannt, da solltest du dir keine Gedanken machen. Zudem, nun ja, wie soll ich es sagen, ob mein Vater auch sein Vater ..."
„Du bist ein Schatz", lächelte jetzt Lydia wieder. „Ingo, mit dem ich hier herkam, ist ja ein wirklich netter Kerl. Ich hab jedoch bemerkt, meine Schwester Amara hat sich wohl ebenfalls total in ihn verliebt. Um ehrlich zu sein, wohl mehr als ich mich in ihn. Heute Abend hab' ich nun bemerkt, Philipos würde mir auch gut gefallen. Was sagst du dazu?"
Papa Alexandros sagte nicht viel dazu. Er lachte so laut in die beginnende Nacht hinaus, dass sich alle nach ihm umdrehten. Eine Erklärung gab er jedoch nicht ab.
*** Es war kurz vor Mitternacht, ein kleiner Mitternachtssnack wurde serviert und weitere Flaschen Retsina geöffnet, da hielt Papa Papandopulus eine erstaunliche Rede. Dass er rechts seine alte Liebe Amalie im Arm hatte und links seine Frau Alkmene, fiel keinem so sehr auf.
„Heute war der fast glücklichste Tag in meinem Leben", hob Alexandros an.
„Hört, hört", rief Ingo vorlaut dazwischen.
„Meine Frau Alkmene war schon immer eine Notlösung. Das mit Amara passierte halt, obwohl ...
... sie schon immer meinen Bruder Eros liebte. Wir heirateten mehr pflichtbewusst. Nun habe ich endlich meine alte Liebe wieder gefunden. Was gäbe es Vernünftigeres, wenn ich dich, Alkmene, an meinen Bruder abgebe und dafür Amalie heirate. Dann hätte mein Bruder Eros endlich sein Ziel erreicht - wir könnten wirklich glücklich werden."
Der Applaus war etwas schleppend, Eros nutzte die Chance aber sofort, dem Bruder Alkmene aus dem Arm zu entreißen und frohgemut abzuknutschen. Endlich war eine hoch aufgerichtete Barriere beseitigt, auch noch mit gegenseitigem Wohlwollen. Mutter Amelie verhielt sich jedoch kaum besser, nur dass sie zusätzlich, mit ihren Freudentränen, das strahlend weiße Hemd ihres Alexandros versaute - gemischt mit Lidschatten.
Lydia kämpfte mit sich. Genauer gesagt mit ihren Gefühlen. Dann irrte ihr Blick ab zu Amara, die gerade wieder Ingo küsste.
Scheiße, warum eigentlich nicht?
, ging es der jungen deutschen Frau durch den Kopf.
Ich habe in diesem Urlaub erreicht, was ich wollte. Ich hab' meinen Vater gefunden. Ingo war ein prima Mittel zum Zweck. Mag ihn mein Schwesterherz haben, wenn sie will,
dann ging Lydia zu Philipos:
„Hast du 'ne andere?", fragte sie ihn direkt.
„Wie andere?", zeigte der sich verblüfft. „Ich bin solo!"
„Dann komm mit ins Gästezimmer! Jetzt gleich, sofort", bekam er den Befehl.
Philipos sträubte sich nicht lange. Ahnend, was seine Eroberung wollte, folgte er ihr. Nach einer halben Stunde tauchten die beiden ...