1. Linas aufrichtige Bekenntnisse oder die Freuden de


    Datum: 23.03.2019, Kategorien: Humor Autor: rolf_nei

    ... und er trat wieder von der Bühne ab.
    
    Eben lag er zwischen mir und Julien, um wechselseitig aus den Zitzen unserer Brüste wollustsaugend seinen welken Amor zu stärken, als das Schicksal eine andere von meinen Freundinnen herbeyführte. Wir bedauerten nur, daß das Schicksal uns Mädchen ungünstiger war, als dem Franzosen, denn dieser konnte bey drey Gegenständen seine Liebesflamme kühlen, wir aber mußten uns in den Genuß theilen und zusehen, wie er wollusttrunken sich auf dem Busen einer andern wiegte und ihr die Summe des ganzen Erdenglücks mittheilte. Augusta war es, eine feurige Brünette, die auf uns zustürzte und sogleich den Cupido des Franzosen ergriff.
    
    »Haben Sie Lust,« fragte dieser, »ihn in Ihren Liebesgarten zu führen? er steht sogleich zu Befehl.«
    
    »Du mußt Dich aber gut satteln, denn meine Venus hat seit zwey Tagen Amors Dienste entbehrt.«
    
    Sie legte sich hierauf aufs Bette, doch so, daß der obere Theil ihres Körpers eine mehr emporgerichtete Stellung behielt. Ihre Beine, die von ungewöhnlicher Stärke und Glätte waren, hob sie hoch empor. Die Lage war etwas beschwerlich und ermüdend; aber desto mehr reizte der Widerstand, der die Annäherung und das Eindringen des Amors erschwerte, ihres Liebhabers Begierden.
    
    Augusta fand aber ihre Rechnung nicht. Sie verlangte Vollkraft und einen Speer, der bis an die Seele bohrte, wenn ihre Wünsche sollten befriedigt werden. Es war natürlich, daß der Franzose ihr heute keine Genüge leisten konnte, da er seinen ...
    ... Vorrath fast gänzlich schon in meinem und Juliens Magazin ausgeschüttet hatte. Nach Endigung dieses ziemlich hitzigen Gefechtes wuschen wir einander die lieblichen Wollustbehälter zuerst mit kaltem Wasser und dann mit Essig aus, weil letzterer eine zusammenziehende Kraft besitzt. Jetzt mußten wir einige Tage unserm Vergnügen entsagen, weil wir uns sämmtlich dem Zepter des rothen Königs unterwerfen mußten.
    
    Kurze Zeit darauf hielt ein reicher Edelmann, der, wie er sich auszudrücken beliebte, von der Kraft meiner Reize ganz durchdrungen war, um meine Hand an. Ich hatte aber nichts weniger im Sinne, als mich unters Ehejoch zu beugen. Die Ehe, ob sie gleich ein Privilegium zur Unzucht ist, entsprach meinen Wünschen bey weitem nicht. Welchem Mädchen, mit einem solchen Temperamente, als das meinige ist, sollte auch das immerwährende Einerley in den Armen eines Mannes nicht lästig und unausstehlich werden dürfen! Wir Menschen sind nun nicht alle Herren unserer Empfindungen. Mag der finstre Moralist kämpfen und streiten mit seinen Neigungen wie und so lange es ihm gefällt, ich werde sie nie unterdrücken, da sie das schönste Glück meines Lebens ausmachen. Wir bildeten gleichsam eine kleine Republik, die eine ziemlich starke Anzahl Personen beyderley Geschlechts enthielt, welche sich zu gleichem Zwecke, zum Zweck des sinnlichen Vergnügens verbunden hatten. Nie störte Neid oder Eifersucht dieselbe, denn wir ließen nicht jeden Pflug der Liebe in unsern Boden bringen. Zwar wurde unsere ...
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