1. Die Vertreibung aus dem Paradies 01


    Datum: 25.03.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byRomeoReloaded

    ... „starrst du mir die ganze Zeit auf die Titten."
    
    Es war ihm sowas von peinlich. Weil sie recht hatte und weil sie es so drastisch formulierte. Er musste an das letzte Wochenende denken, ans Scheunentor...
    
    Erster Besuch im Scheunentor
    
    Die Kneipe kannte er schon, die war ja öffentlich. Aber zum Hausfest kam man als Besucher auch in die übrigen Räume, zumindest in die Gemeinschaftsräume. Das würde ihm einen deutlich besseren Überblick geben.
    
    Als er sich reindrängelte, war die Party schon voll im Gange. Früh dran, diese Hausbesetzer. Samstags ging es sonst überall erst ab Mitternacht richtig rund, aber im Gemeinschaftssaal des Scheunentors war schon kurz nach neun mächtig was los. Die abgewetzten Sofas und siffigen Matratzen waren voll besetzt, auf dem Estrich dazwischen bewegten sich schon einige zur harten Rockmusik, die ein glatzköpfiger DJ mit bloßem Oberkörper auflegte. Alle sahen irgendwie nach Punk oder Penner aus, bis auf ein paar eingestreute Müslihippies und Emogirls.
    
    Mit einer Flasche Bier in der Hand spazierte Adam um die Tanzfläche herum, ließ die Blicke schweifen. Er kam „aus Versehen" an den Lichtschalter für die Deckenbeleuchtung, ließ es mal richtig hell werden. Aha. Sieh an.
    
    „Ey, du Wichser, pass doch auf", blaffte ihn ein junges Mädchen an und schaltete das Licht wieder aus, „gib mir mal lieber was zu trinken!"
    
    Wie die meisten hier trug sie schwarz von Kopf bis Fuß. Das Sweatshirt war am Hals extra so weit geschnitten, dass es ihr von ...
    ... einer Schulter rutschte. Es sah aus, als hinge das Shirt nur so gerade eben an ihren steilen Pyramidenbrüsten. Unglaubliche Teile, spitz abstehend wie Kamelhöcker.
    
    Adam unterdrückte seinen Reflex, sie mit fünf Euro für die Theke schnell los zu werden. Nicht auffallen, dazugehören, war heute die Devise. Außerdem wollte er dieses Sweatshirt schon noch im Blick behalten. Vielleicht rutschte es ja doch noch runter? Er gab ihr seine Flasche Bier. Freudig überrascht fragte sie ihn, was er eigentlich hier mache. Adam erzählte irgendwas über einen Gig für eine Berliner Band, den er hier organisieren wollte. War Blödsinn, klang aber lässig.
    
    Die Story schien sie zu beeindrucken. Noch mehr gefiel ihr, dass er zwei neue Bier holte, mit denen sie sich dann beide zu einem anderen Paar auf eine Matratze quetschten. Er war sicher, dass sie ihn nur als Geldquelle fürs Bier wollte, und er wollte auch bestimmt nichts von ihr. Bloß gucken. Auf ihr Sweatshirt und in die Umgebung. Er stellte eine mentale Liste der Auffälligkeiten zusammen. Wenigstens die wichtigsten, alles konnte er sich gar nicht merken.
    
    Der DJ fuhr jetzt ein anderes Programm, mehr so Elektromucke. Das Mädel mit den Kamelhöckern war davon nicht angetan. Sie grölte ihren Protest gegen die „beschissene Kommerz-Lala" in Richtung DJ, unterstützt von weitausholenden Gesten.
    
    Im Eifer des Gefechts spritzte und kippte sie ihr Bier über Adam aus. Er musste ihr regelrecht das Handgelenk verdrehen, damit sie die Flasche wieder ...
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