1. Die Vertreibung aus dem Paradies 01


    Datum: 25.03.2019, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: byRomeoReloaded

    ... aufrecht hielt. Wenigstens guckte sie dann mal nach, was sie angerichtet hatte. Lachte sich schlapp und wischte ihm den Gerstensaft von den Klamotten. Als wenn das Bier nicht längst von seinem Pulli aufgesogen worden wäre.
    
    Als sie über seine Jeans wischte, auch durch den Schritt, wurde es ihm peinlich. Sie merkte es sofort und machte sich einen Spaß daraus, ihn dort besonders sorgfältig abzureiben.
    
    „Ey Alter, du hast mein Bier in deiner Hose, findste das korrekt? Lass mich das wenigstens ablecken, du perverser Bierdieb."
    
    Sie beugte sich zu ihm runter und machte tatsächlich den Hosenknopf auf, bevor er auch nur reagieren konnte.
    
    „Komm, hör auf."
    
    „Was willste denn mit dem Bier da unten, hm? Willste's mit deinem Schwanz einsaugen? Biste'n Schwanzsäufer, oder was? Komm, lass mich mal alles absaugen da."
    
    „Ich würd das lassen." Adam blickte auf. Da stand ein anderes junges Ding vor ihm. Schwarze Jeans mit riesiger Gürtelschnalle, Judas Priest T-Shirt, fette Kopfhörer. Offenbar sammelte sie die leeren Flaschen ein, ihre Arme waren schon voll davon. „Hilf mir mal lieber."
    
    Kamelhöcker hin oder her, von der Schnalle neben sich hatte er genug. Er schob sie weg, stand auf, fand sich direkt vor der Flaschensammlerin wieder. „Sad Wings of Destiny" stand auf ihrem T-Shirt, und ein seltsam verkrümmter Engel blickte nach unten. Auf seinen offenen Hosenknopf. Adam brachte das sofort in Ordnung, dann nahm er dem Mädel die leeren Flaschen ab und trottete hinter ihr ...
    ... her.
    
    „Schlau von dir", belehrte sie ihn, während sie sich neues Pfandglas auflud. „Ich weiß nicht, welche Geschlechtskrankheit gerade hip ist, aber Poppsi hat sie bestimmt und verteilt sie großzügig."
    
    „Jetzt übertreib mal nicht."
    
    „Glaub's mir oder lass es bleiben. Aber ich sage dir, sie hat sich ihren Spitznamen hart erarbeitet. Durch ihre Fotze sind schon mehr Schwänze gegangen als Muslime nach Mekka."
    
    Mit vollen Armen drängelten sie sich mühsam zu einer Art Küchenarbeitsplatte im hinteren Bereich des Gemeinschaftssaales durch. Die Flaschen kamen in Kisten, dann gab sie ihm einen Spüllappen und ein Küchentuch.
    
    „Damit kannste dich abwischen. Was machste überhaupt hier?"
    
    Adam zuckte die Schultern. „Abhängen, wie alle, wieso?"
    
    „Weil du aufs Hausbesetzerfest passt wie ne brasilianische Sambatänzerin ins Hochamt."
    
    „Spinnst du? Was passt dir denn an mir nicht?"
    
    Sie seufzte. „Du hast echt gedacht, du hättest dir was Passendes angezogen, hm? Damit du nicht so auffällst. Aber deine Jeans hast du schon löchrig gekauft, das sieht man. Die anderen hier haben Löcher in der Hose, weil sie ihre Jeans seit fünf Jahren am Arsch haben und sie nur zum kacken und zum ficken runterziehen. Und deine Jacke", sie legte ihre Hand auf seinen Arm, „riecht trotz des verschütteten Biers noch nach Leder und nicht bloß nach Siff, Schweiß und Kettenfett. Und sie fühlt sich neu an."
    
    Adam war verunsichert.
    
    „Das is'n Möchtegern-Proll-Outfit, was du das anhast. Also, was willste ...
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