1. Geheim: Untermieter der Lehrerin 05


    Datum: 26.03.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen Autor: by6secrets

    ... die Tatsache, dass er versucht hatte, die Natur der Spiegel zu verschleiern. Deshalb das automatische Schalten der Glühbirnen, sobald man davor trat. Hätte Johannes dort nicht eine glitzernde Brille vergessen, so hätte sie das nie erkannt!
    
    Sie maß die Entfernungen von der Schlafzimmertür zur Spiegelwand und auch von der Badezimmertür zum Spiegel im Bad. Als sie diese Entfernungen im Flur abtrug, stellte sich heraus, dass zwischen der Schlafzimmerwand und der Badezimmerwand eine Distanz von knapp zwei Metern lag. Das war vermutlich ein Geheimgang zwischen den Räumen. So wie es aussah, konnte der Zugang nur im rechten Flügel in seinen Räumen liegen. Sie zögerte, ob sie das erkunden sollte. Sie gab sich einen Ruck und ging zu seinen Räumen. In seinem Arbeitszimmer zog sie bereits die Augenbrauen hoch. An einer Wand war eine Reihe von Instrumenten zur Schau gestellt, die zur Disziplinierung und Züchtigung dienten. Vom Lineal über Ruten bis hin zum Rohrstock war alles dort versammelt, was historisch an Schulen zur Disziplinierung zugelassen gewesen war. Ihr lief ein Schauer über den Rücken.
    
    Im Nu hatte sie danach den Geheimgang gefunden, der von seinem Bad zum Gang mit den Spiegeln führte. Im Gang war alles mit dunklem, mattierendem Tuch ausgekleidet. Ein Sessel und ein Tischchen waren mit schwarzem Samtstoff bedeckt. Auf der kleinen Abstellfläche befand sich die Brille als das verräterische Objekt, dessen silberheller Metallrahmen die Entdeckung ermöglicht hatte. Zum ...
    ... Schlafzimmer hin hatte sie den direkten Blick auf die Schminkkommode vor dem Spiegel und auf das Bett. Zum Badezimmer hin gab es den direkten Blick auf das Waschbecken, die Dusche und die Toilette. Die Spiegel waren ausreichend weit voneinander entfernt und mit Blenden versehen. Es gab keine Möglichkeit für einen direkten Durchblick -- er hatte es sorgfältig geplant. Sie war konsterniert!
    
    Die große Frage tauchte erst in ihr auf, als sie wieder in ihrem Schlafzimmer stand. Was sollte sie mit dieser Entdeckung machen? Johannes zur Rede stellen? So viel Sinn machte das nicht, weil er es wahrscheinlich schnell zugeben würde -- und es doch nicht abschaffen würde, so wie sie ihn einschätzte. Eine plötzliche Eingebung ließ eine Idee in ihr keimen. Wenn sie ihn nicht zur Rede stellte, dann würde er vermutlich davon ausgehen, dass sie die venezianischen Spiegel nicht als solche erkannt hatte. Damit würde er sie nicht auf Vorgänge ansprechen, die er insgeheim beobachtete. Wenn sie Kolja im Schlafzimmer traf und ihn dort heimlich küsste, dann würde er vielleicht nichts sagen, um sein ‚Geheimnis' zu wahren? Es war einen Versuch wert!
    
    Die Voraussetzung für diesen Testballon war allerdings ein möglichst natürliches Verhalten im Raum. Sie müsste so tun, als ob sie keinen blassen Schimmer davon hatte, dass er sie beobachten konnte. Das war nicht einfach, dachte sie sich. Der Lackmustest würde an diesem Abend kommen, wenn sie ihr Nachthemd anziehen würde. Sie wusste nicht, ob sie es schaffen ...
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