1. Junge Liebe


    Datum: 11.04.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byKojote

    ... steigen.
    
    Peter seufzte. Mit Bravour verkackt.
    
    Ihr erschrockener Schrei ließ ihn herumfahren. Offenbar war sie mit dem Fuß abgerutscht und hielt sich nur noch mit den Händen an den Ranken, die sich unter der Belastung langsam von der Mauer lösten.
    
    Ohne nachzudenken sprang er von der Mauer auf den Felsbrocken. Dutzende Male hatte er anderen Jungen dabei zugesehen und sich niemals getraut, es ihnen nachzumachen. Aber diesmal ging es nicht um eine Mutprobe.
    
    Mit einem weiteren Satz war er unter Nadia, deren Füße zwei Meter über dem Boden und damit knapp über seinem Kopf baumelten. Der Boden war an dieser Stelle uneben. Gut, dass sie nicht losgelassen hatte. Sie hätte sich leicht etwas verstauchen oder sogar brechen können.
    
    „Lass los", rief er hinauf.
    
    „Bist du verrückt?", schrie sie angsterfüllt zurück.
    
    „Ich fange dich!"
    
    „Du spinnst d... aaahh!"
    
    Ihre Worte gingen in einen Schrei über, als ein Teil der Ranken nachgab. Sie war auf dem Weg nach unten, ob sie wollte, oder nicht.
    
    Peter konzentrierte sich nur darauf, den Körper aufzufangen, der ihm entgegen fiel. Zum Glück war er schon darauf vorbereitet gewesen, sie zu fangen. Daher gelang es ihm recht problemlos.
    
    Weniger unproblematisch war allerdings der Stein, der sich mit den Schlingpflanzen aus der Mauer gelöst hatte. Er sah ihn nicht kommen, sondern spürte nur, wie inmitten des Wirbels aus Blättern und Ranken etwas hart und scharfkantig über seine Schulter schrammte.
    
    Zum Glück kein ...
    ... Volltreffer.
    
    „Oh mein Gott!", stöhnte Nadia. Ihr Körper zitterte in seinen Armen und sie klammerte sich an ihm fest.
    
    „Hab doch gesagt, dass ich dich fange", murmelte er beruhigend. „Komm. Ich trag dich zum Auto."
    
    Erst schien sie widersprechen zu wollen, aber dann fiel ihr etwas ein. „Das wäre eigentlich eine gerechte Strafe für die Kletterpartie, oder?"
    
    „Äh... Klar!"
    
    Als wäre es eine Strafe gewesen, ihren Körper an seine Brust drücken zu dürfen, ohne sich dafür schämen oder rechtfertigen zu müssen.
    
    Ungefähr auf halber Strecke den befahrbaren Weg hinab stellte Peter dann aber doch fest, dass es etwas anderes war, einen Zementsack auf der Schulter zu tragen, als eine Frau auf den Armen. Es wurde sehr viel schneller anstrengend. Und die brennende Schulter machte es nicht besser.
    
    „Du kannst mich jederzeit absetzen", erklärte Nadia irgendwann. Zweifellos merkte sie, dass ihm die Arme schwer wurden.
    
    Aber Peter dachte gar nicht daran klein beizugeben. Zum einen war es eine gerechte Strafe und zum anderen wollte er den Hohn in ihren Augen nicht sehen, den er im Ansatz aus ihrer Stimme heraushören konnte.
    
    Er biss die Zähne zusammen, mobilisierte die letzten Kraftreserven und brachte sie zum Auto.
    
    Nachdem er die Blondine auf der Motorhaube abgesetzt hatte, musste er allerdings erst einmal wieder zu Atem kommen. Sein Shirt war völlig durchnässt und am liebsten hätte er es ausgezogen. Dass sie ohne jeden Zweifel so einiges von seinem Schweiß abbekommen hatte, machte die ...
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