1. Die Italienreise - Teil 2


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Medien, Autor: alexboleyn

    ... sich auf und als ich mich auf ihre Bettkante setzte, schlang sie die Arme um mich. Ich hatte einen Kloß in der Kehle.
    
    β€ž
    
    Es tut mir leid, wegen gesternβ€œ, flüsterte ich in ihr Haar.
    
    β€ž
    
    Und deswegen willst du gehen?β€œ
    
    Ich nickte.
    
    Sie nahm meinen Kopf in ihre Hände und zwang mich, ihr in die Augen zu sehen. Eine ganze Weile hielt sie mich so und sah mich an. Ich wünschte mir zu wissen, was sie dachte. Aber ihr Blick war unlesbar. Schließlich sagte sie: β€ž
    
    Möchtest
    
    du gehen?β€œ
    
    Der Kloß in meiner Kehle war so groß, daß ich kaum sprechen konnte. β€žNeinβ€œ, brachte ich schließlich heraus.
    
    β€ž
    
    Wenn du dich an eine einfache Regel hältst, kannst du bleiben, Engel. Möchtest du sie hören?β€œ
    
    β€ž
    
    Ja.β€œ
    
    β€ž
    
    Kein Sex mehr mit Robert, ohne mich vorher zu fragen! Ich hatte eigentlich angenommen, daß dir das auch so klar sein würde!β€œ
    
    Es war mir ja auch klar gewesen. Verdammt, mein Schuldbewußtsein flammte wieder voll auf und das bißchen Selbstsicherheit, das ich mir zurechtgelegt hatte, zerbrach in Scherben.
    
    β€ž
    
    Sag
    
    Robert
    
    dasβ€œ, brachte ich heraus, vielleicht etwas trotziger als ich beabsichtigt hatte. Aber ich fand es einfach ungerecht, daß sie ihre Vorwürfe ausschließlich an
    
    mich
    
    richtete.
    
    β€ž
    
    Das tue ich schon, keine Sorge. Aber er ist immer noch
    
    mein
    
    Mann. Also kann ich ja wohl erwarten, daß du das respektierst und selbst eine Grenze setzt, wenn er zu schwach dazu ist!β€œ
    
    Ich wußte nur nicht, ob ich das konnte. Aber verdammt - ich ...
    ... wollte die beiden nicht verlieren. Robert nicht und Tanja ehrlich gesagt noch weniger.
    
    β€ž
    
    Hast du deine Hormone so weit unter Kontrolle, daß du dich daran halten kannst?β€œ
    
    β€ž
    
    Ja.β€œ
    
    Ich hatte keine Ahnung, ob ich gerade die Wahrheit sagte, oder nicht. Aber ich
    
    hoffte
    
    es.
    
    Tanja schien meine Unsicherheit zu bemerken. Sie griff in mein Haar und zog so stark daran, daß es schmerzte. Ich mußte den Kopf in den Nacken legen, um den Zug zu verringern. Aber das half nicht.
    
    β€ž
    
    Wirklich?β€œ
    
    β€ž
    
    Ja!β€œ
    
    β€ž
    
    Wenn du mich anlügst, setze ich dich raus. Das geht schneller als du denkst!β€œ
    
    Ich hatte das schon immer gewußt. Trotzdem fühlte sich die Bemerkung an, wie ein Schlag in die Magengrube.
    
    Heute weiß ich, daß ich mich an dem Tag nicht davon hätte abbringen lassen sollen, zu gehen. Wenn ich zu schwach war, um mich von Tanja zu verabschieden, ohne meinen Entschluß dabei über Bord zu werfen, hätte ich mich eben doch heimlich aus dem Haus schleichen sollen.
    
    Aber ich war total verliebt. Gefangen im Netz meiner eigenen Gefühle. Hoffnungslos verstrickt. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen und noch viel weniger danach handeln. Wer schon einmal in dieser Situation war, weiß was ich meine. Für alle anderen muß ich wie eine totale Idiotin erscheinen.
    
    Sie hielt mich noch einen Moment, dann ließ sie mein Haar endlich los. Ich saß atemlos da. Meine ganze Welt war irgendwie auf Tanja zusammengeschrumpft. Daß sie mir verzieh, war alles was zählte.
    
    β€ž
    
    Du ...