1. Die Italienreise - Teil 2


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Medien, Autor: alexboleyn

    ... beinahe lachen, wenn ich daran denke.
    
    Tanja wurde nun doch aufmerksam und kam zu uns herüber.
    
    Ihr zu erklären, was los war, war gar nicht so leicht. Und ich fürchte, das lag nicht nur an ihr.
    
    Ich war so aus der Fassung gebracht, daß ich sie anfauchte, wie ich meine Mutter manchmal anfauche, wenn ich einen schlechten Tag habe.
    
    Ich finde ja immer noch, daß sie es verdient hatte. Aber das ist wahrscheinlich Ansichtssache. Jedenfalls war sie beleidigt.
    
    Die Rückfahrt verlief schweigend. Sie starrte auch nicht auf meine Beine.
    
    Meine Stimmungen in den nächsten Tagen waren ebenso fragil wie das Gleichgewicht, das sich in unserer merkwürdigen Dreierbeziehung eingepegelt hatte.
    
    Mal war ich beinahe glücklich, dann wieder wahnsinnig nervös. Ich war ständig auf der Hut davor, einen Fehler zu machen. Ich schätze, ich wartete irgendwie auf den nächsten Schlag der Katzenpfote.
    
    Meine Sexualität war ungewöhnlich verhalten. Ich lag abends im Bett und spürte die Anspannung in meinem Bauch, aber nicht zwischen meinen Schenkeln.
    
    Robert warf mir Blicke zu aber sonst hielt er sich zurück. Meine Willensstärke wurde nicht auf die Probe gestellt.
    
    Tanja war immer noch beleidigt - oder tat so. Ich war inzwischen immer verwirrter, was sie betraf.
    
    Ich fragte mich, ob sie erwartete, daß ich mich für meinen Auftritt bei dem Parruchiere entschuldigte. Ich fand ja, daß sie dafür mehr Grund hatte, als ich.
    
    Ich war so verunsichert, daß ich sogar meine Eltern anrief. Nicht, ...
    ... um über Tanja zu sprechen natürlich! Aber einfach um eine vertraute Stimme zu hören. Ich glaube, ich suchte irgend einen Anker, an dem ich mich festhalten konnte. Meine Mutter freute sich wahnsinnig über meinen Anruf.
    
    „
    
    Und wir geht es dir da, mein Mädchen?“
    
    „
    
    Es ist toll hier“, behauptete ich. Irgendwo stimmte das ja sogar. Und was den Rest betraf, wäre ich eher gestorben, als daß ich ihr davon berichtet hätte.
    
    Ich fühlte mich nach dem Telefonat auch nicht viel besser.
    
    Am Abend hielt ich es nicht mehr aus und ging zu Tanja.
    
    Sie saß auf der Terrasse und las. Ich beugte mich zu ihr hinunter und küßte ihre Wange.
    
    „
    
    Was willst du?“ fragte sie ziemlich schroff.
    
    Kein toller Beginn eines Gesprächs. Aber ich war in kämpferischer Stimmung. Ich setzte mich ihr kurzerhand breitbeinig auf den Schoß, legte meine Arme um ihren Hals und sah ihr in die Augen.
    
    „
    
    Ich möchte mich entschuldigen“, sagte ich ganz sanft.
    
    Ich nehme an, ihr lag eine bissige Bemerkung auf der Zunge. Sie öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Die Bemerkung fiel nicht.
    
    Stattdessen war ihre Hand auf meinen Rücken geraten und hatte begonnen, mich abwesend zu streicheln. Das hatte sie vielleicht gar nicht beabsichtigt. Ich weiß es nicht. Aber es war nun einmal passiert. Ich spürte einen warmen Schauer meinen Rücken herunterlaufen und öffnete unwillkürlich den Mund.
    
    Plötzlich griff sie in mein Haar und küßte mich so hungrig, daß mir ganz heiß wurde.
    
    Als wir uns anschließend ...
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