1. Tesoro


    Datum: 25.04.2019, Kategorien: An– und Ausgezogen, Autor: LaVie

    ... Wenn alles gut ging, würde er bald Zellen züchten können, die Insulin produzierten. Meinen Azubis ging es auch gut. Vor ein paar Wochen, als sie in die Firma gekommen waren, hatte es noch viele Schwierigkeiten gegeben, mittlerweile hatten sie sich gut eingelebt und auch ihre Schulnoten waren super. Aus ihnen würden gute Verkäuferinnen werden!
    
    Als wir wieder reingingen, fühlte ich mich frischer und bereit, einen zweiten Versuch zu wagen!
    
    Ich verabschiedete mich von Raiko und trat auf die Tanzfläche. Während ich mich der Musik hingab, den Rhythmus fühlte und den Inhalt nachtanzte, soweit ich ihn verstehen konnte, hielt ich Ausschau nach geeigneten Kandidaten. Eine Gruppe Spanier weckte mein Interesse. Sie bewegten sich wenig, wirkten aber locker und gelöst. Einer von ihnen hatte ein langes Gesicht und schöne Zähne, ein anderer einen runden Kopf und dunklere Haut, der dritte war der klassische Nerd mit Brille und strubbligen Haaren.
    
    „Hello!“, sagte ich freudig.
    
    „Hey, how are you?“, fragte der Mann mit dem dunklen Teint. Seine blauen Augen kitzelten mich.
    
    „I’m fine thanks. You are from Spain, aren’t you?“, stellte ich fest. Ein verstecktes Kompliment kommt immer gut an!
    
    „Yeah! How do you know?”, wollte er wissen.
    
    „You look like the typical guys from Spain”, witzelte ich. War das schon Rassismus? Er lächelte zurück.
    
    „I am Marco, and these are Juan”, der Typ mit den schönen Zähnen reichte mir die Hand, „and Gustavo”, der Nerd verzichtete auf einen ...
    ... Gruß.
    
    „Cool, I’m Belle!“, erklärte ich.
    
    „Like Isabelle!“, die drei freuten sich.
    
    „Yeah! What are you doing here?“, fragte ich.
    
    Sie studierten. Marco und Juan machten ihren Doktor in Biochemie und beschäftigten sich mit der Weitergabe von Stoffen in einer Zelle. Gustavo war in der Informatik tätig und entwickelte ein Programm zur Darstellung bestimmter Moleküle. Klang sehr interessant!
    
    Wir plauderten eine Weile angeregt über Deutschland, Spanien und die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Nette Menschen, die irgendwann auf eine andere Gruppe Spanier trafen und nur noch spanisch redeten. Dass ich mich verabschiedete, bemerkten sie nur am Rande. Ich schlenderte durch den Club, vorbei an Sofas, auf denen Pärchen knutschend saßen. Mittlerweile war es leerer geworden. Die Bedienung sah erschöpft aus und bekam sogar ein bisschen Trinkgeld von mir. Meinen Jägermeister in der Hand saß ich da und genoss das Aroma. Egal, wie schlimm das Leben ist, schon ein Tröpfchen Kräuteressenz, verstärkt durch hochprozentigen Alkohol, lässt einen alles vergessen! Ich hätte mich auf die Bar legen, die Lichter an der Decke beobachten und einfach trinken können. Bis zum Morgengrauen. Ging nur nicht.
    
    „Eh ... Sorry ... What are you drinking?”, ein Mann mit dunklem Teint sprach mich von der Seite an. Buschige Augenbrauen. Volle Lippen. Große, kurze Locken.
    
    „Jägermeister“, antwortete ich. Er sah mich fragend an. Viele Dinge sind auch außerhalb der Republik bekannt. Bier, Weißwurst, ...
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