1. Tesoro


    Datum: 25.04.2019, Kategorien: An– und Ausgezogen, Autor: LaVie

    ... necessary. Don’t worry!”, vorsichtig legte er mir die Hand auf die Schulter und sah mich freudig an. Die Flammen in seinen Augen waren verschwunden, stattdessen strahlten sie warmes Licht aus.
    
    „I didn’t know. I’m sorry.“, ich schämte mich und wäre am liebsten im Boden versunken. Wann hörte ich auf so naiv zu sein?
    
    „Calm down, girl! I have a great job here, better than the university in Italy could offer. I get to know a lot of people. Like you.“, er lächelte. Seine Zähne waren nicht perfekt, aber sein Lächeln war süß.
    
    „We didn’t even talk. You told me and I vomitted question marks.“, sagte ich bitter.
    
    „You showed me a park. And you will show me the way to wonderland. Or the train station.”, Roberto grinste und wies nach vorn. „The end of the street, the end of sadness”
    
    Ich musste lachen. Woher nahm der Mann diesen Humor? Musste man wirklich so tief sinken, um wieder aufzustehen?
    
    „That’s how Italians try to flirt?“, fragte ich und verzog scherzhaft das Gesicht.
    
    „No“, gab er zurück. „Normally, we kidnap them, riding a moped, driving through the city, kissing under fountains, swearing everlasting love, fucking them under trees”, seine Stimme war so kalt, dass sie meine Melancholie vollends zum Schmelzen brachte.
    
    „But there is no fountain.”, stellte ich fest.
    
    „And I have no moped.”, er hob die Hände.
    
    „But there are trees”, fiel mir auf.
    
    “So…”, er sah mich mit seinen braunen Kulleraugen und den buschigen Augenbrauen an.
    
    „Would you like ...
    ... to fuck me under one of these trees?“, erwiderte ich seinen Blick süffisant und kam seinem Gesicht gefährlich nahe.
    
    „May I?“, hauchte er.
    
    „No.“, bedauerte ich eiskalt, „These are oaks and maples. No apple tress. Not even a lemon tree!”
    
    „Oh, that’s a pitty.”, stimmte er zu.
    
    „Yeah. What shall we do instead?“, ich legte meinen Finger an das Kinn und ließ meinen Kopf rauchen.
    
    „I have an idea.“, er wirkte, als wollte er mit mir um den Preis eines Pullis feilschen, „I got a bottle of really tasty redwine, some olives and parmigiano. Would you like to come with me to enjoy this real Italian stuff?“
    
    Ich tat, als ob ich überlegte, obwohl meine Entscheidung feststand. Ich mochte zwar keine Oliven, aber Käse. Rotwein war zwar nicht so gut wie Jägermeister, ich ertrug ihn aber in der richtigen Gesellschaft. Roberto gehörte dazu.
    
    „Well ... you have to promise to marry me.“, erklärte ich nachdenklich und genoss seine großen Augen. „Otherwise I will take the cheese and run away. But I will take care of it! I will call it ‘Yellow’, showing him the town and teaching him math and German!”
    
    „Deal!”, er hielt mir seine offene Hand hin.
    
    „Deal!“, bescheinigte ich.
    
    „So, let’s go! I’m really hungry!“, sagte Roberto und packte sanft mein Handgelenk.
    
    „Where do you live?“, wollte ich wissen.
    
    „Near the train station. The huge buildings at Friedensstraße!“, erklärte er. Studentenwohnheim. War meistens so verkommen, dass man es einfach lieben musste.
    
    „Ok!“, rief ...
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