1. HomoLepus 04


    Datum: 22.05.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    ... meiner angepeilten Flasche greifen und mir etwas davon einschenken.
    
    Eins muss ich wirklich sagen. In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen Whiskey durch einen Strohhalm getrunken aber diese Premiere war ein einmaliges Geschmackserlebnis. Nicht weil es durch den Halm besser wurde, sondern weil die Flüssigkeit, die ich aufnahm, sehr weich war. Als ich auf das Etikett sah, konnte ich aber keine Altersangabe erkennen.
    
    Wenn ich gekonnt hätte, dann wäre die Flasche in mir verschwunden, doch ich wollte mich nicht betrinken und begnügte mich damit, immer wieder einen winzigen Schluck zu nehmen und diesen dann umso mehr zu genießen.
    
    Die Zeit verging wie im Flug und zum Schluss hatte ich doch einen leichten Glimmer. Nur einen ganz Leichten, aber dieser war dafür umso angenehmer. Meinte ich doch dadurch intensiver zu spüren, was an mir vor sich ging. Fast träumend dämmerte ich weiter vor mich hin und genoss die Zeit, die an mir vorbeizog. Wäre jetzt die Erde in die Luft geflogen, ich hätte es nicht mitbekommen.
    
    Doch leider geht alles Angenehme irgendwann einmal zu Ende, wenn es auch an dem Abend lange dauerte. Wie auf ein geheimes Zeichen wurde die Tafel aufgehoben und alle standen auf. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Sandra mit ihren Streicheleinheiten eine viertel Stunde zuvor aufgehört hatte, und konnte so mit aufstehen. Leider verlor ich dabei auch den Kontakt zur Häsin, der es ebenfalls nicht wirklich gefiel, aufstehen zu müssen. Aber der Abend wurde aufgehoben ...
    ... und die Gäste verabschiedeten sich nacheinander von Sandra. Ich sah der Häsin noch nach, als sie mit ihrem Begleiter ging. Dabei schien sie mehr als nötig mit ihrem Hintern zu wackeln. Zumindest kam mir das so vor.
    
    Kaum war der letzte Gast gegangen, tauchte ein kleines Heer von hilfreichen Geistern auf und begann alles aufzuräumen. Doch das bekam ich nicht mehr wirklich mit, denn Sandra griff nach meiner Pfote und wir gingen die Treppe hinauf nach oben.
    
    Hier führte mich Sandra in mein Bad und legte mir das rosa Kostüm hin. Ich begriff und als sie aus dem Raum verschwunden war, zog ich mich um und war wenig später wieder der freundlich grinsende, rosa Osterhase. So verändert trat ich aus dem Bad und richtete meine Schritte in Richtung Schlafzimmer, aus dem bei offener Tür Licht fiel. Ich trat ein und sah Sandra in einem langen Nachthemd auf dem Bett liegen. Entweder hatte sie die Heizung hochgedreht oder es war einfach nur warm im Raum. Sie hatte sich jedenfalls nicht zugedeckt, sondern lang auf der Decke.
    
    Ich wollte mich gerade in mein Körbchen legen so, wie ich es kannte, wurde aber von ihr aufgefordert, auf das Bett zu kommen. Dazu klopfte sie mit flacher Hand auf die Bettdecke und ich verstand sofort.
    
    Ich setzte mich auf den Matratzenrand und ließ mich langsam nach hinten sinken. Dann lag ich auf dem Rücken neben Sandra und sie kuschelte sich an mich an, lag wenig später mit dem Kopf auf meiner Brust und schmiegte auch ihren restlichen Körper an mich an. Dabei ...
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