HomoLepus 04
Datum: 22.05.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... das Anwesen, was allerdings mehr aus Wald zu bestehen schien, als ich dachte. Hinter dem Haus war noch etwas Garten, vielleicht zehn Meter im Umkreis, doch dann begann schon ein locker bewachsener, urtümlicher Mischwald. Das Einzige, was dort auffiel, war die Tatsache, dass er anscheinend wirklich sich überlassen war. Man konnte nirgends auch nur das Geringste erkennen, dass ein Mensch seine Hand angelegt hätte. Kein umgekippter Baum war entfernt worden, kein Strauch gepflanzt. Alles wuchs und wucherte vor sich hin. Eigentlich eine Wohltat für die Natur und ich war über so viel Natürlichkeit fasziniert. Der Nachteil dabei war nur, dass diese Natürlichkeit eine Barriere für mich war. Kein Weg führte hinein, auf dem ich sicher vorangekommen wäre. Immerhin würde ich mir im Unterholz mein Fell verderben, wobei es noch das geringste Übel gewesen wäre, wenn es verdreckte. Wenn ich nur an die vielen Dornen, abgestorbene Äste und Ähnliches dachte, wurde mir ganz anders, ganz zu schweigen von Kletten.
Also blieb mir nichts anders übrig als einmal um das Anwesen zu gehen und mich dort aufzuhalten, wo ich mich bereits auskannte. Viele Türen und Räume waren mir bis jetzt verschlossen geblieben, aber würden vielleicht einmal für mich geöffnete werden. Nur nicht jetzt. Selber kam ich nicht auf die Idee, diese ohne Erlaubnis zu durchschreiten, dass verbot mir der Anstand. So verging die Zeit nur im Schneckentempo und ich wartete mehr gelangweilt als beschäftigt auf Sandra oder ein anderes Ereignis. Diese kam dann auch ein paar Stunden später, indem man mich nach Hause fuhr. So hatte ich es eigentlich nicht gedacht, aber was sollte ich dagegen machen.