1. Die Mitte des Universums Ch. 31


    Datum: 24.04.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byBenGarland

    ... Familie, ganz besonders meinem Sohn, den sie kannte und mochte, erzählen. Als das Essen kam, aßen wir natürlich, erzählten aber einfach weiter. Alles lief viel besser, als ich gedacht hatte. Die Unterhaltung hatte Schwung und Substanz, und wir lachten viel.
    
    Nun kamen noch ein paar andere Leute, und das Restaurant füllte sich so langsam. Ich sah mir Tina genauer an, konnte aber auch in ihrem Gesicht kaum eine Veränderung feststellen. Sie war immer noch die attraktive junge Frau, die ich in der Erinnerung gehabt hatte, aber sie schien ihre Ungelenkheit etwas verloren zu haben. Ihre Wangenknochen waren gut gepolstert, und wenn sie lachte, stand ihr obere Zahnreihe etwas vor. Manchmal biss sie sich auf die Unterlippe, wenn sie etwas gesagt hatte, und wartete so auf die Antwort. Ihre Hände waren lang und elegant, und als sie aufs Klo ging, bildete ich mir ein, die Kontur ihres Slips zu sehen.
    
    Irgendwann bezahlten wir, und ich überlegte, ob ich sie gleich direkt fragen sollte, ob sie mit zu mir käme. Ich ließ das aber erstmal bleiben, doch wir liefen schon mal grob in die Richtung meines Apartments. Ich wollte nun wissen, ob sie mit ihrer Entscheidung, Englisch auf Lehramt zu studieren, glücklich war. Sie hatte mir einmal erzählt, dass sie gerne Stewardess werden wollte, aber ich hatte immer gedacht, dass sie dazu einfach nicht der Typ war. Ich konnte mir Tina nicht in solchen kurzen, braunen Shorts, wie sie die
    
    Vietjet-Airlines
    
    -Schneckchen auf dem Flug heute Morgen ...
    ... getragen hatten, vorstellen.
    
    „Ach, naja, die Entscheidung war ja nicht wirklich meine, sondern die meiner Mutter," sagte sie. Naja, das alte Lied ...
    
    „Nun, Englischlehrer werden gebraucht. Aber, ich weiß, die Bezahlung ist schlecht. Aber Du kannst ja dann nachmittags und abends Dir 'ne Menge dazu verdienen. Trauerst Du Deinem Plan nach, Stewardess zu werden?"
    
    „Ja, irgendwie schon. Das ist ja doch wohl aufregender als Englischlehrer, oder?"
    
    „Das schon, aber wie das immer mit den aufregenden Sachen so ist: Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Hättest Du Bock, Dich, sexy in kurzen
    
    Vietjet
    
    -Shorts und Nylonstrümpfen bekleidet, von angetrunkenen Passagieren antatschen zu lassen?"
    
    „Natürlich nicht. Aber es gibt ja auch noch andere Airlines, wo man ein schönes langes Kleid anhat. Und man kommt rum in der Welt. Und die Bezahlung ist natürlich viel, viel besser."
    
    „Naja, die Schichtarbeit ist schon anstrengend, aber Du bist ja jung und gesund. Denkst Du ernsthaft darüber nach, Dein Studium zu schmeißen und Stewardess zu werden?"
    
    Sie nickte, sagte aber erstmal nichts.
    
    „Letztlich ist es Dein Leben, aber ich habe den Verdacht, dass Deine Eltern verrücktspielen, wenn Du Dein Studium schmeißt."
    
    „Ja, das ist genau das Problem. Mein Vater nicht so, aber meine Mutter."
    
    „Na, dann rede doch mit Deinem Vater. Er kann ja nicht wollen, dass Du Dich Dein Leben lang mit einer falschen Entscheidung quälst."
    
    Wir standen an einer roten Ampel und mussten erstmal ...
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