1. Wenn die Nachtigall erwacht 19


    Datum: 13.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: by_Faith_

    ... schaute sie verlegen an. Der Blick aus ihren übernatürlich schönen Augen war vereinnahmend. Er musste plötzlich an die Drohnen denken, die bei seinem Rettungsversuch vom Flugzeug abgeprallt waren. Es hatte sicher Verletzte, oder sogar Tote gegeben.
    
    »Jeder hier kennt dich. Du hast mir mehrfach das Leben gerettet, ohne dich wäre das alles nie passiert. Wir waren bereit, Risiken einzugehen, um dich zu befreien«, sagte sie, um seine Sorgen zur Seite zu schieben. Ihr Gesicht war direkt vor ihm. Mit den wunderschönen Lippen und den verführerischen Wimpern strahlte sie eine unanfechtbare Autorität aus. Vielleicht war er so verlegen, weil er tief in ihrem Palast war und es hier nur so von Drohnen wimmelte, die sich jederzeit für ihre Königin opfern würden. Es hatte sich verdammt viel verändert, seit sie mit einer Kiste Bier in seiner Scheune gestanden hatte.
    
    Er hörte ein Geräusch, das ihn an einen kräftig knurrenden Magen erinnerte. Die Königin nahm ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich.
    
    »Ich würde lieber mit dir an der Oberfläche spazieren gehen, aber wir tauchen jetzt ab, um unsichtbar zu werden. Sicher wimmelte es hier in den nächsten Tagen von Schiffen und Flugzeugen, die das Flugzeugwrack suchen.«
    
    »Befinden wir uns in der Blume aus meiner Scheune«, fragte Greg, während er mit seinen Armen ihren Rücken umfasste.
    
    »Das ist T'rion der II., der größte und älteste der T'rion-Stammlinie. Du kennst ihn nicht«, sagte die Königin und löste die Umarmung.
    
    »Um ...
    ... auf deine dringendste Frage zu kommen: Du kannst zwischen drei Optionen wählen. Ich kann dich erstens an einer Küste deiner Wahl absetzen lassen, dort kannst du versuchen, ein Leben als Mensch im Verborgenen zu leben. Zweitens kannst du zu einer gewöhnlichen Drohne in meinem Kollektiv werden.«
    
    »Und drittens?", fragte Greg, weil ihm sonst keine Optionen mehr einfielen.
    
    »Drittens mache ich dir ein Angebot, das ich vielleicht einmal bereuen werde. Aber du bist der Einzige, dem ich dieses Angebot auf absehbare Zeit noch machen werde.« Greg hob den Kopf neugierig und wartete auf den Vorschlag.
    
    »Ich kann dich zu einer Drohne mit freiem Willen machen. Dir stehen alle genetischen Vorteile zur Verfügung, aber du kannst weiterhin frei über dein Leben entscheiden.«
    
    Greg hatte Option zwei von vorneherein ausgeschlossen. Er schwankte zwischen der ersten und der dritten.
    
    »Ich könnte also so werden wie alle hier, würde aber nicht deinem Willen unterstehen. Ich könnte also jederzeit meine Sachen packen und gehen, wenn es mir zu bunt wird.«
    
    Die Königin nickte: »Ja, du könntest gehen, was auch immer das für Konsequenzen für mein Kollektiv hätte. Immerhin würdest du aus Sicht der Menschen meine Art vertreten. Und, alles was du anrichtest, würde auf mich zurückfallen.«
    
    Greg wurde die Tragweite bewusst, und die Verantwortung, die ihm die Königin in die Hände legte.
    
    »Kann ich darüber schlafen?«
    
    Neben Miriam erhoben sich zwei weibliche Drohnen.
    
    »Hallo Greg«, sagte die ...
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