Dunkle Hochzeit Ch. 01
Datum: 24.10.2019,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byPoppingTom
... Aber, verdammt noch mal, es war eine.
„Ich hab nie Nein gesagt, Robert. Ich hatte nicht mal die Gelegenheit dazu.“
„Ich mein nicht die schnellen Neins, Dana.“ er fing sich langsam wieder. „Du hast einen Freund. Du hast mir nie viel von ihn erzählt. Aber ich hab mir immer vorgestellt, wie er hier rein kommt und mir eine aufs Maul haut, weil ich dich angemacht habe. Und er hätte ja auch ein verdammtes Recht dazu. Ich würds ja bei dir wahrscheinlich genauso machen. Aber genau das ist das schlimme: dieses langsame Nein. Wenn du dir Hoffnung aufbaust, dein Leben umstellst, Vertrauen fasst, dass es diesmal klappt, euphorisch wirst – und dann kommt jemand daher und zerschlägt all deine Träume und gibt dir noch schlechtes Gewissen.“ Er blickte wieder runter. „Meine letzte Freundin, ein ziemlich hübsches Ding, hat mich ziemlich ausgenommen. Nicht weiter schlimm, aber sie hat gesagt, ich soll ihr Zeit lassen, bis wir Sex haben würden. Ich hab ihr Zeit gelassen. Ich war blind vor Liebe. Irgendwann haben wir nen Kerl namens Arturo kennengelernt, ein Mexikaner mit wirklich grottenschlechten Manieren. Das hat sie auch gesagt. Sie hat richtig über ihn geschimpft. Ich dachte wirklich, wir beide würden gleich denken. Zwei Wochen später hab ich sie mit ihm in meiner Wohnung ertappt. Auf ziemlich eindeutige Weise.“
„Und jetzt hasst du alle Frauen, nicht wahr?“ Sie spürte, dass ihn eine Antwort schwer fiel „Schon gut. Ich kanns irgendwie auch verstehen.“
„Ich hasse sie nicht. Aber ...
... ich versteh sie auch nicht. Das gestern war so eine Art Versuch, dich wenigstens einmal so zu besitzen, wie ich es wollte. Ich hätt nicht gedacht, dass es sich so grässlich anfühlt. So völlig ohne Liebe.“
„Ja, es war verdammt grässlich gestern.“ Innerlich entspannte sie. Mehr hatte sie gar nicht gewollt. Vernichten wollte sie ihn irgendwie nicht.
Sie sah ihn an. „Du willst, dass ich bleibe, nicht wahr?“
„Ja, absolut.“
„OK. Aber du wirst mich nicht berühren, wenn ich es nicht will. Ist das klar?“
Er nickte.
„Und du wirst mich nie wieder schlagen, hast du gehört, nie wieder.“ Er zögerte. „Jedenfalls nicht so schlagen, verstehst du?“
Jetzt nickte er. „Ja, ich verstehe. Absolut.“
„Gut. Dann steck jetzt das Geld weg. Und mach die Boutique wieder auf.“
Sie ging wieder nach hinten, und hob die Kiste auf, mit der sie hingefallen war. Sie hörte, wie er vorne aufmachte. Nach hinten kam. Sie ansah. Sie konnte seine Blicke regelrecht auf ihren Rücken spüren. Die Spannung zwischen ihnen war wieder da, aber diesmal konnte sie alles einordnen.
„Du würdest mich jetzt gern berühren, nicht wahr?“
„Ja, zu gerne.“
Sie lächelte leicht, ohne sich umzudrehen. „OK, zur Versöhnung darfst du mich mal anfassen.“
Er kam zu ihr, und seine Hände ergriffen, was sie greifen konnten. Massierten ihre Arme, ihre Schultern, gingen ihre Taille runter, strichen über ihr Becken. Sie spürte sein warmes Gesicht an ihren Halsrücken, spürte einen Kuss darauf. Alles währte höchstens ...