Das Opfer
Datum: 20.01.2020,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byschlenzbert
... „viel" geschrieben hatte, aber sagte: „Es ist eine schwierige Patientin, nicht wahr?"
„Da stimme ich zu, aber ich gebe nicht so schnell auf", sagte ich. „Noch nicht!" Dann setzte auch ich mich an den Tisch. Wir sprachen eine gute halbe Stunde und bei mir kamen sie zum Ergebnis, dass die Frau Müller bei mir nicht so aggressiv gewesen war. Wie sie darauf kamen fragte ich. Als Antwort bekam ich schlicht, dass ich nicht verletzt sei.
„Einer der letzten Wärter hatte eine tiefe Schnittwunde im Bauch und traute sich seitdem nicht mehr in dieses Zimmer", sagte der Leiter der Anstalt.
Dann wird sie auch einen sehr guten Grund gehabt haben, dass sie so etwas getan hatte, dachte ich ... nein, ich glaubte es ganz sicher zu wissen. Ich vermutete, dass sie von ihrem Vater oder Stiefvater missbraucht wurde, dann hatte sie ihn mit Körperverletzung zumindest ähnlich schwer verletzt wie diesen Wärter, der ihr bis zu dessen Tat an die Wäsche gegangen war und sie vergewaltigt hatte. Krankes Haus, dachte ich, während wir uns alle voneinander verabschiedet hatten.
Ich hatte Feierabend, aber dachte immer noch nach, wie ich ihr helfen konnte. Als sie mich fragte „Gefällt dir was du siehst?", da hatte es mich an etwas erinnert ... an einen Film, aber ich kam nicht drauf und während ich darüber nachdachte, was es genau war, gurtete ich mir die Hand und Fußgewichte an.
Ich war gerade in Gedanken, da sagte jemand leise: „Oh, der schon wieder?"
Ich sah kurz auf mit konzentriertem Blick ...
... und fragte: „Was ist mit mir?"
Er drehte sich nur zu seinem Spind und schloß diesen dann ab. Bevor er rausging sagte er: „Sei vorsichtig, wenn du bei ihr bist. Sie ist gemeingefährlich! Tschüß!" Dann ging die Tür zu.
Ich dachte leise nach: „Sie ist gemeingefährlich? Wieso ist sie gemein? Sie tat es vielleicht im Gefühl erneut verletzt zu werden und da hatte sie scheinbar auch allen Grund."
Ich nahm den Rucksack und ging jetzt in den wohlverdienten Feierabend.
Abends guckte ich noch im Internet nach, was diese Medikamente bewirkten und fand Schlimmes heraus. Sie bekam immer vier Sachen. Eines konnte ich selbst nach stundenlanger Recherche nicht herausfinden, doch die anderen drei wirkten im Coctail wie diese K.O.-Tropfen und machten sie praktisch wehrlos. Ich druckte es aus und fragte mich: „Was tun?" Zuletzt schickte ich den Namen des vierten Medikaments per Suchumfrage in die Weiten des WWW und hoffte bald eine Antwort zu bekommen.
Ich ging gegen 22 Uhr schlafen, doch dachte ich noch lange nach und wachte am Morgen sehr verschlafen auf. „Aaaaaah", gähnte ich und war so müde. Ein Blick auf die Uhr: „Man, ist das schon wieder so spät? Mist."
Ich stand auf, war kurz unter der Dusche und zog mich schnell an. Die Gewichte schnell umgegurtet und dann ging ich mit dem Rucksack zu dieser „Klapse", die auch für Verbrechen an Schutzbefohlenen missbraucht wurde. Ich trödelte etwas und kam dann in den Raum, als schon alle weg waren, außer dem Leiter der noch gewartet ...