1. Thao


    Datum: 19.04.2020, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... starrte Karl erschrocken an.
    
    „Was meinst du?"
    
    Karl hielt auf die Bank zu, auf der die Punkerin, zusammen mit dem dicken Mädchen, saß.
    
    „Was schon? Ich frage sie, ob ich sie ins Kino einladen darf."
    
    Simon zeigte ihm einen Vogel, folgte ihm aber auf Abstand. Karl hörte, wie sein Magen grollte, und spürte, wie ihm zittrig wurde. Thao sah einfach so geil aus und war auf martialische Art und Weise schön. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt, sie rechnete wahrscheinlich nicht damit, dass sie es war, zu der er wollte.
    
    Thao ging in die Parallelklasse. Er hatte also eigentlich nichts mit ihr zu schaffen. Dennoch war er schon zwei Jahre lang in sie verliebt. Dieses kühle, aber trotzdem hübsche Gesicht, ihre so einladenden Brüste, die kräftigen Schenkel, wie oft hatte er sie in Gedanken ausgezogen, wie oft war sie ihm in seinen Fantasien schon zu Diensten gewesen.
    
    Drei Typen stellten sich jetzt neben ihre Bank. Zwar auf Abstand, aber sie würden es mitbekommen, wenn er sie fragte. Karl hatte sich eine bescheidene Situation ausgesucht, um sie anzusprechen. Er glaubte gar nicht an einen Erfolg, er wollte einfach nur seine Ruhe finden, wenn er für sich selbst Klarheit geschaffen hatte.
    
    „Thao! Kannst du mal nicht gleich arschig sein und mir einfach zuhören?"
    
    Thao löste sich von ihrem Buch und sah neugierig zu ihm hoch. Sie ließ eine Kaugummiblase knallen und blieb sonst ungerührt. Nur ihre fast schwarzen Augen gaben ihm ihre Neugierde preis. Sie hatte ihm wahrscheinlich ...
    ... solch eine Anmache nicht zugetraut. Karl war erstaunt, er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn soweit kommen lassen würde.
    
    „Ich würde dich gern ins Kino einladen. Nur wenn du Lust dazu hast natürlich."
    
    Thao hob ihren Kopf und warf einen fragenden Blick zu Amelie hinüber, als ob sie deren Bestätigung brauchte, dass sie nicht von einem Trugbild genarrt wurde. Diese aber gackerte nur und verstummte erst nach ewig anmutenden Sekunden.
    
    „Wie heißt du noch gleich, Arschkrampe?"
    
    Karl biss sich auf seine untere Lippe, atmete tief durch, dann antwortete er ihr.
    
    „Karl!"
    
    Thao nickte.
    
    „Erzähl mal, Karl! Warum sollte ich mit dir schmächtigem, ekligem Wicht ins Kino gehen? Ich meine, was versprichst du dir davon? Und vor allem, was sollte ich mir davon versprechen?"
    
    Karl schloss für einen kurzen Moment die Augen, versuchte ihre Demütigungen zu überhören und das aufgeregte Gekicher der drei Typen auszublenden.
    
    „Ich würde dir gern näherkommen."
    
    Thao nickte kurioserweise und schien nicht weiter zu spotten.
    
    „Und aus welchem Grund?"
    
    Karl ahnte, wohin das führte. Thao wollt ihn erniedrigen und bloßstellen. Trotzdem trieb ihn der Schimmer der Hoffnung, dass es nicht so sein könnte, weiter an.
    
    „Ich finde dich hübsch."
    
    Thao lachte auf.
    
    „Ja und ich finde dich scheiße hässlich. Tut mir ja leid für dich, Karl."
    
    Er war selbst schuld, warum musste er sich auf diese Art und Weise selbst demütigen? Er wandte sich ab und wollte zu Simon zurückgehen, der aus ...
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