1. Karibik (5)


    Datum: 30.05.2020, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym

    ... Richtung Bordwand und wenn es dir kommt, dann springe mit mir rein. Ich rette dich dann schon.“
    
    Der Hannes wird sich wohl Ähnliches gedacht haben, wie ich, und ist mit der Idee einverstanden. Keuchend und stöhnend, mit mir kleinem nackten Pimperäffchen am Halse und seiner zuckenden halbgeschälten Banane in meiner Musch tapst er seitwärts zur Badeleiter hin. Es wird mir immer heißer und nass bin ich, wie ein Schwamm. Es zirpt mir im Kitzler, wie von einer Elektrisiermaschine und meine Beine vibrieren schon unkontrollierbar. Ich kriege gleich einen Krampf in den Fußsohlen. Es wird höchste Zeit. Durch die Bewegungen beim Laufen rutscht Hannes jetzt erst recht noch tiefer in mich rein und kommt dadurch kurz vor die Explosion der Kokosnüsse. Ich bin nass, wie eine Zitrone in der Presse und stoße schon kleine hohe Schreie aus, ohne es zu wollen. Schnell stößt er sich noch von der Leiter ab und wir stürzen ins Wasser. Ist das vielleicht ein irres Gefühl! Noch in der Luft kommen wir und er schießt ab. „Jaaah!“ Noch nie bin ich im Fluge gefickt worden! Ich bin eben doch ein Adler. Oder ein Drachen? Ist ja egal. Die nasse Abkühlung ist krass. Im Wasser halte ich den Hannes vorsichtshalber noch ein wenig über Wasser in den Armen, damit er wieder Luft ...
    ... kriegt. Erst sehen wir uns beide an, Stauen und Lachen dann wie die kleinen Kinder. „Demmi, du bist eine Wuchtgranate. So ein kleines verrücktes Weib, das gibt es ja gar nicht! Das habe ich im Leben noch nie gehört, dass so was überhaupt möglich ist. “
    
    „Soll ich dich mal kneifen? Ach nein, ich habe dir ja gerade fast einen abgekniffen. Darf ich heute Nacht an deiner Brust einschlafen, Hannes?“
    
    „Liebend gerne Demmi, aber was wird der Mike dazu sagen? Der wird mich killen.“
    
    „Wird er nicht. Ich hatte sowieso noch eine Nummer gut. Rache für seine Fiedelei mit Renee. Und die Rache für diese Sache mit Björn, die steht ihm noch bevor, das weiß er ganz genau, er kennt mich. Wenn er mich jetzt mit dir in Ruhe lässt, dann fällt sie milder aus. Ich werde mit ihm einen Deal machen. Solange er mir keine Haare auf der Brust mehr bieten kann und mit diesem Björn herummacht, läuft mit ihm und mir sowieso nichts mehr.“
    
    Wir tollen und albern noch eine kleine Weile im Wasser herum, wie die kleinen Kinder und jagen uns gegenseitig durch die Wellen. Dann steigen wir wieder sauber und unschuldig nass an Bord. Das Meer hat unsere kleine „Sünde“ weggewaschen. Was denn eigentlich für eine Sünde? Ist Trost und Lebensfreude eine Sünde? Wer legt das denn fest? 
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