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Karibik (5)
Datum: 30.05.2020, Kategorien: Kunst, Autor: Anonym
... Toastscheiben auf einem Blech neu geröstet hatte. Oh, war das vielleicht peinlich! Soo was von peinlich! Bloß gut, dass sich gleich Heike anbot, in Zukunft das Kochen zu übernehmen. Auch Hannes erklärte sofort, dass er sich dabei gern mit Heike abwechseln wolle. Ich tat, als ob ich ganz untröstlich sei und war doch heilfroh, dass ich diesen heiklen Job los war. Kochen war noch nie mein Ding. Lieber steuere ich das Boot. Da kam auch schon von Mike das passende Angebot: „Demmi, ich will dann, gleich nach dem Frühstück, zusammen mit Björn etwas wichtiges besprechen, das wird eine Weile dauern. Würdest du bitte inzwischen so lange das Steuer übernehmen? Du brauchst einfach nur den Kurs Süd-Südost halten, die Marke ist am Kompass eingestellt. Das kannst du doch, stimmts? Wenn es ein Problem gibt, dann kannst du mich ja rufen. Die Segel sind optimal eingestellt und können so bleiben.“ „Klar kann ich das, Mike!“ Na endlich hat er wieder einmal für mich eine vernünftige Verwendung! Wie schön! „Muss ich mir dazu was anziehen, Mike?“ „Ach, Demmi! Das kannst du doch halten, wie du willst. Da hinten in das Cockpit schaut doch sowieso niemand rein.“ „Na, wie gnädig, danke, mache ich. Was habt ihr denn zu besprechen?“ Mike druckst herum. „Ooch, nichts Besonderes, so was unter Männern eben…“ Mir ist eigentlich gar nicht so richtig wohl dabei, aber ich sage nichts. Hätte ich mal lieber! Hätte ich mal lieber nicht locker gelassen! Es vergehen geschlagene drei Stunden, ...
... bis die beiden wieder aus Björns Backbordkajüte auftauchen. Ich erstarre vor Schreck und kriege erst einmal kein mehr Wort heraus. Dann kann ich nur noch verzweifelt schreien: „Neiiin! Mike! Das kannst du doch nicht…, bitte nicht! DAS bitte nicht!“ Aber es ist zu spät. Mikes Körper ist bis auf seine Shorts völlig nackt. Nein, nicht einfach so nackt, sondern völlig total kahl, ohne seine schönen Brusthaare und auch noch eingeölt. Das war doch aber meine Kuschelwolle, mein Zuhause, mein Adlernest, mein liebes Väterchen, mein Einschlafkuschelkissen, in das ich nachts immer so gerne meine Brüste selig eingelegt hatte, wie ein Vögelchen seine Eier ins warme ausgepolsterte Nest. Dazu grinst und strahlt dieser Björn auch noch stolz, zufrieden und glücklich! Dieses dämliche Schwein! Und ich bin mir ziemlich sicher, dass der Mike sich auch noch seinen Drachendödel und den Unterbauch rasieren lassen hat. Kahl, wie eine Weißwurst. Wahrscheinlich auch noch eingeölt. Ich strecke dem Björn die Zunge heraus bis zum Anschlag. „Du beschissenes Riesenarschloch! Und so was will mir hier Moral predigen! Du kannst mich mal! Ach nein, du kannst doch lieber den Mike, wenn der dich jetzt ja so gerne dran lassen lässt.“ Ich kann nicht mehr! Ich verpasse dem Steuerrad einen kräftigen Drehimpuls, dass sich die „Swallow“ fast waagerecht auf die Seite legt und alle an Bord sich schleunigst einen Halt suchen müssen. Nachdem sich das Boot mit neuem Kurs und mit den Segeln flatternd wieder ...