1. Des Rätsels Lösung


    Datum: 12.09.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... Freundin, eine beste Freundin! Die älter und erfahrener ist als ich. Die mich ernst nimmt, mit der ich über alles reden kann, und die mich ganz doll lieb hat!“
    
    Anna realisierte sehr wohl, wie Isabel ihr, während sie diese Worte sprach, in die Augen schaute und ihre Lippen einander immer näher kamen. Aber es war wohl nicht einmal ihr eigenes Verlangen, das sie Isabel gewähren lassen ließ, sondern eher noch die Erleichterung, sie von ihrer – misslichen? War das das treffende Wort? – Lage ablenken zu können. „So eine beste Freundin wie dich“, seufzte Isabel noch leise, ehe ihre Lippen aufeinander trafen.
    
    Schon nach einer Sekunde löste Anna ihre Lippen langsam und vorsichtig wieder von Isabels, die das aber gar nicht wirklich bewusst zu bemerken schien. Sie beugte sich ein Stück weiter vor, und gab Anna den nächsten Kuss. Unbeholfen, aber entschlossen, schob sie dabei ihre Zungenspitze zwischen Annas Lippen hindurch in ihren Mund.
    
    Für einen Augenblick war Anna in Versuchung, sich dem Kuss hinzugeben, doch dann siegte ihr Gewissen in ihr, dass sie gemahnte, sich an ihre gerade erst gesprochenen Worte zu erinnern. Sie hatte die Pflicht, auf Isabel aufzupassen! Und sie durfte es nicht ausnutzen, dass Isabel über ihre Erregung, die sie beim Anblick ihres Körpers und des Hautkontaktes zwischen den beiden plötzlich gepackt und übermannt hatte, das – Problem, das sich ihnen beiden nach wie vor stellte, völlig vergaß. Sanft, aber bestimmt, löste Anna sich von Isabel.
    
    „Was ...
    ... hast du denn?“, fragte diese sie mit traurigen Augen. „Magst du mich nicht? Oder bin ich dir noch zu jung?“ In Ihre Stimme schlich sich eine deutlich spürbare Spur von Trotz: „Schau mich doch an, ich bin kein Kind mehr! Ich werde nächsten Sommer 18! Und was glaubst du, wie lange ich es mir schon regelmäßig selbst -“ Das letzte Wort verschluckte sie. Der kurze Moment des Näheentzuges hatte offenbar schon wieder gereicht, Isabel etwas aus den Wolken zu holen.
    
    „Nicht hier“, sagte Anna leise, etwas gequält, aber nicht ohne sanfte Bestimmtheit. Eigentlich ist es aber doch auch egal, meldete sich eine andere Stimme in ihr zu Wort. Ihr seid hier gefangen, und wer immer euch gefangen hält, will ja scheinbar doch nicht, dass ihr selbst den Weg nach draußen findet. Was mit euch geschieht, könnt ihr sowieso nicht beeinflussen. Vielleicht kommt ihr auch niemals wieder zurück in eure gewohnten Lebensumgebungen. Und wenn es in dieser Lage Isabels sehnlichster Wunsch ist, mit dir zu schlafen?
    
    „Wenn wir hier – wieder draußen sind“, Isabels leise und unsichere Stimme beendete Annas Zwiegespräch mit sich selbst, „darf ich dich denn dann mal besuchen kommen?“
    
    Anna war zunächst froh, dass Isabel nach wie vor daran glaubte, bald wieder in ihr normales Leben zurückzukehren, und schon Pläne dafür schmiedete. Luftschlösser für die Zukunft zu bauen war sicherlich eine bessere Ablenkung und Aufmunterung für sie als Sex. „Magst du Spaghetti mit Knoblauchsauce?“ fragte Anna schmunzelnd.
    
    „Ich ...