1. Des Rätsels Lösung


    Datum: 12.09.2020, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    ... mag bestimmt alles, was du kochst!“ strahlte Isabel. „Versprich mir aber“, fuhr sie feierlich fort, „dass du mich nicht vergisst!“
    
    „Versprochen!“ schwor Anna.
    
    „Merk dir einfach Feinkost Albrecht, in der Fasanenstraße – das ist das Geschäft meiner Eltern! Darüber kannst du mich leicht finden!“
    
    Diese Angabe erinnerte Anna wiederum an die Frage, ob sie überhaupt noch in ihrer Stadt waren, oder wenigstens irgendwo in deren Umkreis. Aber die würde sie sowieso nicht beantworten können, das Beste, das sie tun konnte, war, sich um Isabel zu kümmern. „Feinkost Albrecht, Fasanenstraße – das behalte ich!“ lächelte sie. Isabels Augen leuchteten glücklich. „Aber jetzt“, Anna dachte nicht groß darüber nach, sondern gab Isabel noch einen vorsichtigen Kuss auf die Lippen, „zieh dir bitte was an!“
    
    „Okay“, nickte Isabel folgsam und begann, Annas Kleider anzuziehen.
    
    „Alles bequem?“ fragte Anna. „Die stehen dir jedenfalls gut“, fügte sie zwinkernd hinzu.
    
    „Alles wunderbar“, meinte Isabel, sichtlich zufrieden, und bewegte sich etwas in ihrer neuen, ...
    ... ungewohnten Garderobe. „Nur“, ergänzte sie traurig, „jetzt hast du ja gar nichts mehr anzuziehen!“
    
    „Das macht mir nichts“, Anna versuchte, möglichst beiläufig zu klingen, so, als messe sie ihren Worten keine besondere Bedeutung bei.
    
    „Ehrlich nicht?“ Isabel klang ganz ungläubig.
    
    „Du fühlst dich jetzt besser, das sehe ich dir an“, erklärte Anna, „und das ist mir wichtiger!“
    
    „Oh, komm her!“ seufzte Isabel und breitete ihre Arme aus. Anna erwiderte die Umarmung, hielt Isabel ganz fest, schloss ihre Augen und seufzte glücklich.
    
    Plötzlich wurde die andächtige Stille im Raum von einem Piepsen durchbrochen. „Piep, piep, piep“ – dreimal und kurz. Dann ein metallisches Klicken. Anna und Isabel schauten einander an, dann zur Tür. Sie stand einen Spalt breit offen. Da sie nach innen öffnete, in die Richtung des Raumes, in dem die beiden standen, konnten sie nicht sehen, was sich hinter ihr verbarg. Nur, dass sie mit einem mal ein kleines Stück weit offen stand. Anna nahm Isabels Hand.
    
    „Gehen wir“, sagte sie.
    
    „Ja“, bestätigte Isabel, „gehen wir!“
    
    - Ende - 
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