1. Der lila Duft des Lavendel


    Datum: 07.06.2021, Kategorien: Erstes Mal Autor: byfreudenspender

    ... Vera hol´ bitte eine Decke, damit er nicht kalt hat. Danach haben wir Zeit, sein Zimmer herzurichten", ergreife ich die Initiative.
    
    Vera schaut mich dankbar an und rennt los. Mit Hilfe der Sanitäter verfrachte ich Onkel Roland in den Liegestuhl und decke ihn mit der Decke zu, die Vera bringt. So ist er erst mal versorgt.
    
    „Darf ich auch ein Glas Wein trinken?", erkundigt sich mein Onkel.
    
    „Aber Onkel", tadelt ihn Vera.
    
    „Im Krankenhaus war es Schwester Theresia, die mich herumkommandiert hat, hier ist es Vera", grinst mein Onkel.
    
    Ich kann ihm deutlich ansehen, wie glücklich er ist, endlich wieder zu Hause zu sein. Davon zeugen auch seine gute Laune und sein Hang zu Späßen.
    
    „Ein Glas wird ihn schon nicht umbringen", schmunzle ich. Dafür ernte ich prompt einen tadelnden Blick von Vera.
    
    „Hast du gehört, was der Herr Doktor gesagt hat", neckt mein Onkel. Vera entspannt sich und scherzt nun auch selbst.
    
    „Aber nur eines.", schränkt sie ein.
    
    Vera eilt ins Haus. Zu gern erfüllt sie seinen Wunsch. Schließlich weiß sie, dass er es zu schätzen weiß, seinen eigenen Wein nochmal trinken zu können. Als er das Glas Rotwein sieht, hat mein Onkel einen glückseligen Ausdruck im Gesicht.
    
    „Danke, danke, danke. Ich habe nicht mehr zu hoffen gewagt, dass ich noch einmal von meinem Wein trinken kann", meint er. Er nimmt ganz andächtig einen Schluck.
    
    „Wie könnte man einem Mann so etwas verbieten?", frage ich Vera. Dabei schmunzle ich. Sie steht neben mir und schmiegt ...
    ... sich an mich.
    
    „Kommst du einen Moment allein zurecht? Ich würde Vera helfen, das Zimmer herzurichten", sage ich zu meinem Onkel.
    
    „Das kann ich auch alleine", wehrt Vera ab.
    
    „Die Wäsche ist deine Sache, ich muss schauen, ob sonst alles passt", bestehe ich darauf.
    
    „Geht nur. Ich bin hier glücklich und lauf Euch nicht davon", meint Onkel Roland.
    
    Ich gehe mit Vera ins Haus. Während sie schon die Treppe hinaufgehen will, schaue ich mich im Erdgeschoss um.
    
    „Gibt es hier kein Zimmer?", erkundige ich mich.
    
    „Nur ein altes Gästezimmer. Da müsste ich erst sauber machen", antwortet Vera. Sie dreht sich auf der Treppe zu mir um.
    
    „Von da aus könnten wir ihn leichter vor das Haus bringen. Ich denke, das würde er sich wünschen und das würde ihm auch gut tun."
    
    „Meinst du er schafft das noch?", ist Vera unsicher.
    
    „Ich weiß es nicht. Kann sein, dass wir ihn noch öfters vor das Haus setzen können, kann aber auch sein, dass es nur ein oder zweimal ist. Er wird sich mit Sicherheit über jedes Mal freuen."
    
    „Na gut, komm mit", meint Vera. Sie geht voraus in ein Zimmer, das sich im hinteren Teil des Hauses befindet.
    
    Das Zimmer ist groß und hell. Es ist freundlich eingerichtet und ich könnte nicht sagen, dass es unordentlich wäre. Ich kontrolliere das Bett, ändere leicht die Einstellungen, so dass Onkel Roland besser darin liegen kann und helfe Vera beim Einbetten.
    
    „Geh zu Papa, ich muss noch sauber machen", fordert mich Vera auf.
    
    „Na gut. Übertreib es nicht mit ...
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